Die spanischen Fahrer demonstrieren ihre Überlegenheit
Finale des TOYOTA GAZOO Racing GT Cup 2024
AMSTERDAM, Niederlande – Heute stürmte das Weltfinale der Gran Turismo World Series mit dem TOYOTA GAZOO Racing GT Cup, einem Elite-Wettbewerb mit 24 talentierten „Gran Turismo“-Fahrern aus aller Welt, auf die große Bühne.
Veranstaltungsort war das Theater Amsterdam in Houthavens, das für sein modernes Design und seine idyllische Lage am beschaulichen Ij bekannt ist. Im erneut ausverkauften Theater Amsterdam, das bereits 2023 Austragungsort des „World Series“-Showdowns war, warteten die Fans gespannt auf die Action auf der virtuellen Rennstrecke. Das Starterfeld des TOYOTA GAZOO Racing GT Cup, das sich aus den 21 besten Teilnehmern der Online-Qualifyings 2024 sowie drei Siegern aus regionalen Qualifyings zusammensetzte, brachte viele neue Namen ins Spiel.
Der Wettbewerb begann mit zwei Qualifying-Sessions, wofür die Teilnehmer in zwei Gruppen mit jeweils 12 Fahrern eingeteilt wurden. Die Startpositionen für die Halbfinalrennen, aus denen sich nur die sechs Bestplatzierten aus jeder Gruppe für das Große Finale qualifizierten, wurden durch die jeweiligen Rundenzeiten bestimmt. Es stand eine Menge auf dem Spiel, denn die sechs langsamsten Fahrer würden nach Hause fahren. Nachfolgend wird ausführlich über alle drei Rennen berichtet.
Halbfinale Gruppe A: Autódromo de Interlagos
Das erste Rennen des Tages fand auf dem legendären Autódromo de Interlagos statt, eine Strecke, die in Brasilien auf eine lange Motorsporttradition zurückblickt. Für das Sprintrennen über 12 Runden waren keine Boxenstopps vorgeschrieben und alle Fahrer gingen im 634 PS starken und mit mittleren Michelin-Rennreifen ausgestatteten Dallara SF23 Super Formula von Toyota an den Start. Auf der Pole Position stand der Indonesier Andika Rama (LOR_Ramstig), dessen exorbitante Leistung in der Vorqualifikation alle begeistert hatte. Ein weiterer überraschender Newcomer, Daniele Alunni (OP_ALU) aus Italien, besetzte die 2. Position, während der erfahrene spanische Veteran Jose Serrano (AVA_JOSETE) auf Startplatz 3 lauerte, neben ihm sein Landsmann Coque López (coquelopez14) auf Position 4.
Bereits kurz nach dem stehenden Start ereignete sich das erste Drama! Jose Serrano reagierte blitzschnell, schoss von der Startlinie los, überholte sowohl Alunni als auch Rama und fuhr als Erster in die erste Kurve ein. Hinter ihm zeigte Coque López eine ebenso beeindruckende Leistung, als er souverän Position 3 eroberte. Der Japaner Takuma Sasaki (SZ_TakuAn22) schob sich mit der für ihn typischen chirurgischen Präzision auf Position 4 vor. Doch die Action sollte noch hitziger werden.
López, der sich nicht geschlagen geben wollte, startete nur einige Augenblicke später ein waghalsiges Manöver und schoss an Rama vorbei auf Position 2. Für den Indonesier war dies der Beginn eines Albtraums. Der Kampf im Mittelfeld wurde durch aggressive Überholmanöver weiter angefacht, Rama geriet ins Kreuzfeuer und fiel auf die 7. Position zurück, als ein erbitterter Kampf um den für das Große Finale notwendigen 6. Platz entbrannte.
Inmitten des Chaos nutzte der Italiener Marco Busnelli (RR_MARKUS) die Gunst des Augenblicks. Mit kühlem Kopf und klugem Timing schlängelte er sich durch das Gedränge, manövrierte Sasaki aus und setzte sich direkt hinter Alunni auf Position 4. Die Anspannung war spürbar, die Risikobereitschaft hoch und auch in Sachen Spannung ließ das Rennen keine Wünsche offen.
In der 2. Runde hatte sich das Feld hintereinander aufgereiht, und alle Fahrer lauerten auf ihre Chance anzugreifen. In Runde 3 erhöhte der Brasilianer Lucas Bonelli (RVT_BONELLI) erneut den Druck, als er zu einem Überholmanöver auf Alunni und Sasaki ansetzte. Die aggressive Fahrweise Bonellis hatte jedoch weitreichende Folgen, denn nachdem er Sasakis Heck touchiert hatte, kam dieser von der Strecke ab und fiel auf Position 7 zurück. Bonelli kassierte für seinen Fehler eine 2-Sekunden-Zeitstrafe, wodurch er die wichtige Position in den Top-6 verlor.
Im weiteren Verlauf des Rennens startete der erfahrene japanische Teilnehmer Ryota Kokubun (Akagi_1942mi) seine Aufholjagd, indem er sich in der Mitte des Rennens systematisch auf Position 5 vorarbeitete. In der Zwischenzeit demonstrierten Serrano und López die Klasse und die Konstanz früherer „Nations Cup“-Weltmeister, indem sie sich kontinuierlich immer weiter vom Rest des Feldes absetzten. Als sie über die Ziellinie fuhren, dominierten sie das Feld mit einem souveränen Vorsprung von sieben Sekunden! Mit seinem gnadenlosen Tempo sicherte sich Kokubun den wohlverdienten 3. Platz, während Busnelli, Sasaki und Rama auf den restlichen drei Plätzen für das begehrte Große Finale landeten.
Finale des TOYOTA GAZOO Racing GT Cup 2024
Halbfinale Gruppe A: Ergebnisse
RANG | FAHRER | ZEIT |
---|---|---|
1 | Jose Serrano AVA_JOSETE | 15:20.163 |
2 | Coque López coquelopez14 | +00.741 |
3 | Ryota Kokubun Akagi_1942mi | +08.183 |
4 | Marco Busnelli RR_MARKUS | +08.222 |
5 | Takuma Sasaki SZ_TakuAn22 | +10.064 |
6 | Andika Rama Maulana LOR_Ramstig | +11.800 |
7 | Koki Ishino Speedy_ki0409 | +12.032 |
8 | Lucas Bonelli RVT_BONELLI | +12.889 |
9 | Ádám Tápai Dstinct_Adam18 | +14.562 |
10 | Daniele Alunni OP_ALU | +15.590 |
11 | Trent Jeffrey SV-RushRacing | +18.204 |
12 | Ryunosuke Hayashi BSCOMP_Ryun | +26.547 |
Halbfinale Gruppe B: Red Bull Ring
Das zweite Halbfinale über 12 Runden fand auf dem malerischen Red Bull Ring in Österreich statt, der für seine schnellen Geraden und technisch anspruchsvollen Kurven bekannt ist. Die Fahrer saßen wieder am Steuer von „Dallara SF23 Super Formula“-Rennwagen von Toyota, die allesamt mit mittleren Reifen ausgerüstet waren. An der Spitze der Startaufstellung standen zwei Newcomer: Antonio Santos (ERM_AntonioSK) aus Frankreich und Joshua Struik (Dstinct_jeeeesh) aus Australien. Auf Startplatz 3 hinter ihnen lauerte der stets gefährliche spanische Titelverteidiger des TOYOTA GAZOO Racing GT Cup, Pol Urra (PolUrra), gefolgt von seinem Landsmann Alex López (GG_AlexLM) auf Position 4.
In diesem Rennen ging es direkt nach dem stehenden Start hoch her, als alle 12 Fahrer in einem wilden Kampf auf Kurve 1 zufuhren. Schon in den ersten Kurven ging es ruppig zu und die Fahrer lieferten sich ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen mit kleineren Zusammenstößen, sodass einige Teilnehmer, darunter auch Pol Urra, von ihrer Ideallinie abgedrängt wurden. Trotz des Chaos kam es bemerkenswerterweise nicht zu Unfällen. Antonio Santos hielt beharrlich an seiner Spitzenposition fest, während sich Alex López mit messerscharfer Konzentration auf Position 2 vorschob. Mit einer soliden Performance sicherte sich Joshua Struik die 3. Position, und der Brasilianer Adriano Carrazza eroberte Position 4.
Das Feuerwerk ging in Runde 2 mit einem heftigen Schlagabtausch weiter. López machte seine Absichten deutlich, indem er sich in einem mutigen Manöver an Santos vorbei an die Spitze schob, während der dahinter fahrende Urra nach seinem holprigen Start versuchte, zurück auf Position 3 zu klettern. Der Australier Guy Barbara (OP_Twitchy) heizte die Spannung in den ersten Runden zusätzlich an. Barbara war von einem enttäuschenden 11. Startplatz ins Rennen gegangen und stürmte dann durch das Fahrerfeld. Er machte sechs Plätze gut und eroberte Position 5.
Die mittlere Rennphase stand ganz im Zeichen von Urra, der unter Beweis stellte, dass er den Namen „Titelverteidiger“ wirklich verdiente. In Runde 5 passierte er Santos auf Position 2 und startete die Aufholjagd auf López. Seine gnadenlose Verfolgung zahlte sich in Runde 8 aus, als er auf der vorderen Geraden überholte und sich an die Spitze setze. Für López kam es sogar noch schlimmer, als er wegen Überfahren der Streckengrenze bestraft wurde und seine 2. Position kurzzeitig an Santos abgeben musste.
Am Ende des Rennens waren die Positionen der drei besten Fahrer unverändert geblieben: Urra fuhr als Erster über die Ziellinie, gefolgt von Santos und López. Seine außergewöhnliche Fahrleistung brachte Barbara den wohlverdienten 4. Platz ein, während Carrazza und Struik in den Top-6 landeten und sich so einen Platz im Großen Finale sicherten.
Finale des TOYOTA GAZOO Racing GT Cup 2024
Halbfinale Gruppe B: Ergebnisse
RANG | FAHRER | ZEIT |
---|---|---|
1 | Pol Urra PolUrra | 14:43.000 |
2 | Antonio Santos ERM_AntonioSK | +00.502 |
3 | Alex López Murillo AVA_AlexLM | +00.757 |
4 | Guy Barbara OP_Twitchy | +06.127 |
5 | Adriano Carrazza Didico__15 | +06.692 |
6 | Joshua Struik Dstinct_jeeeesh | +08.417 |
7 | Taj Aiman TGRV__Taj_Aiman | +09.140 |
8 | Roberto Sternberg RVT_AMAROK23 | +11.040 |
9 | Karl Etyemezian Veloce_Prez | +12.934 |
10 | Kevan Pounder AMS_Windfire1010 | +13.531 |
11 | Baptiste Beauvois R8G_TSUTSU | +14.969 |
12 | Randall Haywood Dstinct_Crimson | +16.630 |
Großes Finale: „24 Heures du Mans“-Rennstrecke
Das Große Finale des TOYOTA GAZOO Racing GT Cup 2024 fand auf dem legendären Circuit de la Sarthe statt, dem Austragungsort des 24-Stunden-Rennens von Le Mans. Die Erwartungen waren hoch, und mit den drei spanischen Fahrern Jose Serrano auf der Pole, Pol Urra auf dem 2. und Coque López auf dem 3. Startplatz zeichnete sich bereits vor dem Rennen eine klare Storyline ab. Der Wettkampf über 8 Runden wurde in 680 PS starken Toyota GR010 Hybrid ausgetragen und Strategie spielte eine wesentliche Rolle, denn das Reglement schrieb vor, dass jeweils mindestens zwei Runden mit weichen, mittleren und harten Michelin-Reifen gefahren werden mussten. Und der taktische Kampf begann bereits vor dem Schwenken der grünen Flagge, da das halbe Feld, darunter Serrano, mit mittleren Reifen startete, während der Rest, darunter Urra, für den Rennstart auf die langsameren harten Michelin-Reifen setzte.
Die Unterschiede in der Reifenleistung waren sofort zu erkennen. Auf der Mulsanne-Geraden rauschte Coque López an Urra vorbei und verbannte ihn so auf die 3. Position. Kurz darauf fuhr Alex López an Antonio Santos vorbei auf Position 4, sodass die Spanier die Positionen 1, 2, 3 und 4 dominierten! Am Ende von Runde 2 legten die Fahrer mit den harten Reifen, darunter Urra, einen Boxenstopp ein, um ihren Stint mit den langsamsten Reifen anzugehen, während die Fahrer mit mittleren Reifen eine Runde später harte Reifen aufzogen.
In der mittleren Phase des Rennens begann Urra, sich mit den schnelleren mittleren Reifen wieder nach vorne zu arbeiten. In Runde 4 überholte er Coque López auf der 2. Position und nahm Serrano ins Visier. Takuma Sasaki, der mittlerweile auf weichen Michelin-Reifen unterwegs war, unterbrach die spanische Vorherrschaft, indem er Alex López in Kurve 1 von Runde 5 überholte und sich später die 3. Position sicherte, indem er Coque López passierte.
Als es zu regnen begann und sich der Circuit de la Sarthe in ein tückisches Schlachtfeld verwandelte, stieg die Spannung erneut an. Die rutschige Fahrbahn zwang die Fahrer, die Kurven äußerst vorsichtig zu nehmen, doch für einen Wechsel auf Regenreifen waren die Bedingungen nicht schlecht genug. Am Ende von Runde 5 hatten die meisten Fahrer ihren letzten Boxenstopp absolviert und für die verbleibenden Runden auf weiche Reifen gesetzt.
Takuma Sasaki, der seine Führung auf beeindruckende 21 Sekunden ausgebaut hatte, legte seinen Boxenstopp am Ende von Runde 6 ein. Doch seine Strategie ging nicht auf, und als er auf Position 7 ins Rennen zurückkehrte, platzten seine Hoffnungen auf den Sieg.
Das spanische Duell um den Sieg in der letzten Runde erforderte erneut starke Nerven. Jose Serrano führte die Meute an, Pol Urra und das López-Duo – Coque und Alex – saßen ihm jedoch im Nacken. Als Urra bei seiner Verfolgungsjagd auf Serrano seinem Auto alles abverlangte, unterlief ihm ein seltener Fahrfehler. In den entscheidenden Kurven 7 und 8 übertrieb er es, verpasste den Scheitelpunkt, wurde weit nach außen getragen und fiel beinahe 3 Sekunden zurück.
Serrano erlebte einen kurzen Schreck am Ende des Rennens, als er für einen Moment die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, doch er erholte sich schnell, fuhr dank seiner meisterhaften Fahrleistung als Erster über die Ziellinie und untermauerte seinen Status als einer der besten Fahrer der Welt. Urra wurde Zweiter, gefolgt von Coque López auf dem 3. Platz – ein unglaubliches Resultat für die Spanier auf den Plätzen 1, 2 und 3.
Der Sieger des TOYOTA GAZOO Racing GT Cup 2024, Jose Serrano, sagte nach dem Rennen: „Es war ziemlich hart, besonders die letzten zwei Runden des Großen Finales. Es ist mir gelungen, ruhig zu bleiben, als es zu regnen begann. Dies ist ein besonderer Moment für uns spanische Fahrer, da wir hier letztes Jahr auch gewonnen haben. Ich bin sehr, sehr glücklich über das Ergebnis.“
Finale des TOYOTA GAZOO Racing GT Cup 2024
Großes Finale – Ergebnisse
RANG | FAHRER | ZEIT |
---|---|---|
1 | Jose Serrano AVA_JOSETE | 28:35.353 |
2 | Pol Urra PolUrra | +02.310 |
3 | Coque López coquelopez14 | +08.013 |
4 | Takuma Sasaki SZ_TakuAn22 | +11.532 |
5 | Alex López Murillo GG_AlexLM | +18.195 |
6 | Adriano Carrazza Didico__15 | +18.631 |
7 | Guy Barbara OP_Twitchy | +22.148 |
8 | Andika Rama Maulana LOR_Ramstig | +22.616 |
9 | Ryota Kokubun Akagi_1942mi | +23.498 |
10 | Antonio Santos ERM_AntonioSK | +27.198 |
11 | Marco Busnelli RR_MARKUS | +45.840 |
12 | Joshua Struik Dstinct_jeeeesh | +51.192 |