Rennberichte

Eine grundsolide Strategie kombiniert mit sagenhaftem Fahrtalent macht das Rennen

Gran Turismo World Series 2023 – Nations Cup: Showdown

AMSTERDAM, Niederlande (11. August 2023) – Willkommen zum neuen Format des Gran Turismo World Series Nations Cup. Der „World Series“-Showdown 2023 – das erste GTWS-Live-Event des Jahres, ausgetragen vor versammeltem Publikum im malerischen Theater Amsterdam – erreichte mit dem neu gestalteten Nations Cup seinen Höhepunkt. Dieser stellt nicht länger ein Rennen für einzelne Fahrer dar, sondern einen Wettstreit zwischen 12 verschiedenen Ländern, die jeweils von Dreierteams repräsentiert werden.

Nach einer spannenden Schlussphase des gestrigen „Manufacturers Cup“-Rennens kam das Publikum im Rahmen der „Nations Cup“-Teamveranstaltung in den Genuss einer gleichermaßen fesselnden Darbietung von Wetteifer. Zu Beginn des Tages galt Frankreich als Favorit – angeführt von Kylian Drumont (R8G_Kylian19), dem Gewinner des Showdowns 2022, sowie dem Serienveteran Thomas Labouteley (Aphel-ion). Spanien wurde aufgrund der Teilnahme von Coque López (coquelopez14), dem Champion des Weltfinales 2022, und seines Teamkollegen Jose Serrano (TDG_JOSETE), der erst am Tag zuvor im Manufacturers Cup einen beeindruckenden Sieg davongetragen hatte, ebenfalls als vielversprechender Kandidat gehandelt. Doch da jeder der antretenden Weltklassefahrer die Absicht hatte, sein Land zum Ruhm zu führen, gestaltete sich das Große Finale als besonders heftiger Wettkampf.

Großes Finale: Autodrome Lago Maggiore

Schauplatz der ersten „Nations Cup“-Teamveranstaltung aller Zeiten war das Gesamtstrecken-Layout der „Gran Turismo“-Strecke Autodrome Lago Maggiore. Alle drei Fahrer eines Teams mussten mindestens einmal hinter dem Lenkrad des „Red Bull X2019 Competition“-Rennautos Platz nehmen und jedes Team war dazu verpflichtet, im 30-Runden-Rennen je mindestens einen Satz weiche, mittlere und harte Reifen zu verwenden. Im Qualifying erreichte Kylian Drumont die Spitze, was Frankreich die Pole Position für das Große Finale einbrachte. Hinter Frankreich folgten Spanien, Italien und Japan.

Die leistungsstarken, originalen Rennwagen von Gran Turismo, die in den Farben ihrer Länder glänzten, gaben beim fliegenden Start Vollgas und versuchten schon vor der ersten Kurve, sich zu übertrumpfen. Von Anfang an wurden Rennstrategien deutlich: Die vier vordersten Autos begannen das Rennen mit mittleren Reifen, mit Ausnahme von Spanien, das sich für weiche entschied – zweifellos in der Absicht, Frankreich die Führung zu entreißen und einen großen Vorsprung zu erzielen.

Und es funktionierte einwandfrei: Pol Urra (GG_PolUrra) aus Team Spanien raste in Kurve 5 am Franzosen Labouteley vorbei und ging damit in Gesamtführung. Rikuto Kobayashi (TX3_tokari71) aus dem japanischen Team führte gegen Ende der ersten Runde ein gewagtes Manöver durch, um den Italiener Giorgio Mangano (LUA_Gio) zu überholen und sich den 3. Platz zu sichern.

Bis Runde 5 konnte Spanien einen Abstand von 8,8 Sekunden zu Frankreich auf dem 2. Platz aufbauen, während Japan und Italien ihre Verfolgung der führenden Teams fortsetzten. In Anbetracht der 330 km/h, die die Autos auf der Gegengerade erreichten, ließen alle Fahrer Vorsicht walten – ein anderes Bild als das Gerangel im Manufacturers Cup. Am Ende von Runde 9 legten die ersten Autos ihre Boxenstopps ein.

Am Ende von Runde 11 fuhren Frankreich, Japan und Italien in die Box, wodurch sich die Reihenfolge änderte, als sie auf die Strecke zurückkehrten. Interessanterweise blieb Spanien noch etwas länger auf der Strecke, obwohl ihre weichen Hinterreifen bereits bis aufs Äußerste abgefahren waren. In der nächsten Runde legte Spanien den Boxenstopp dann schließlich ein. Dabei übernahm Coque López das Steuer und wechselte zu mittleren Reifen. Es gelang ihm, mit nahezu 5 Sekunden Vorsprung vor Team Neuseeland, dessen Boxenstopp noch bevorstand, auf Platz 1 auf die Rennstrecke zurückzukehren.

Zur Halbzeit des Rennens hatten alle Autos einen Boxenstopp eingelegt und die Reihenfolge lautete: Spanien, Kanada, Japan, Italien, Frankreich. Das kanadische Team hatte sich durch die brillante Leistung seines zweiten Fahrers Ethan Lim (VQS_Ethan) von Position 8 aus vorgekämpft. Zu diesem Zeitpunkt hatte Spanien seinen Vorsprung auf 24 Sekunden vergrößert.

Kurze Zeit später begann Igor Fraga (IOF_RACING17), ehemaliger „Nations Cup“-Champion, eine rasante Aufholjagd. In Runde 17 hatte er sein brasilianisches Auto von Startposition 7 bereits auf Position 4 gebracht. Eine Runde später raste er mühelos an Japan vorbei und sicherte sich den 3. Platz, was seinen Fokus nun auf das kanadische Team richtete, das 11 Sekunden Vorsprung hatte.

In Runde 19 und 20 legten Japan, Italien, Frankreich und Brasilien ihre letzten Boxenstopps ein, in denen sie für das restliche Rennen zu weichen Reifen wechselten. Danach machten die führenden Teams Spanien und Kanada ihre Boxenstopps, in denen sie zu harten Reifen wechselten. Nun stellte sich die Frage: „Wird der Vorsprung von 33 Sekunden gegenüber Japan, Brasilien, Italien und Frankreich ausreichen, um sieben weitere Runden in Führung zu bleiben?“

Für Kanada war dies nicht der Fall. Es rutschte in der Reihenfolge nach hinten und wurde von Japan, Brasilien, Frankreich und Italien überholt. Doch Spanien konnte die Führung mühelos halten und als Erstes an der Zielflagge vorbeirasen. Japan schloss das Rennen auf dem wohlverdienten 2. Platz ab und Brasilien durfte sich über den 3. Platz auf dem Podium freuen.


„Nach dem Qualifying, das wir auf dem 2. Platz beendeten, war uns klar, dass wir mit weichen Reifen starten mussten. Diese Entscheidung machte sich bezahlt“, sagte Pol Urra.

Jose Serrano fügte hinzu: „Pol verschaffte uns hinter dem Lenkrad einen guten Start. Dann folgte Coque und gab einfach Vollgas. Als ich schließlich dran war, wollte ich das Ding unbedingt nach Hause fahren, und das tat ich auch.“

Coque López sagte: „Dieses neue Format ist großartig, insbesondere, wenn meine Teamkollegen schneller sind als ich. Unsere sorgfältige Vorbereitung hat uns dieses gute Ergebnis eingebracht.“

Gran Turismo World Series 2023 – Nations Cup: Showdown
Großes Finale – Ergebnisse

RANG FAHRER ZEIT
1 46'51.256
2 +15.968
3 +17.984
4 +21.919
5 +24.719
6 +30.186
7 +42.470
8 +44.548
9 +44.609
10 +53.508
11 +1'00.038
12 +1'08.870