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NATIONS CUP
Ein wilder Kampf bis zum Ende
Nations Cup der Series 2021 – World Series – Runde 3
03.10.2021

Tokio, Japan (3. Oktober 2021) – Die FIA Certified Gran Turismo Championships 2021 sind in die zweite Hälfte der Serie gestartet – und es ist noch völlig offen, wer sich den Titel des Meisters sichern wird. Im „World Series“-Showdown im letzten Monat wurde dem klaren Favoriten Valerio Gallo aus Italien ein kurzzeitiger Rückschlag versetzt, als er vom Japaner Ryota Kokubun besiegt wurde, der sich durch seinen Sieg satte 10 Punkte verdiente (die „normalen Runden“ bringen ihren Siegern nur drei Punkte ein). Doch der zweite Platz am Ende des Showdowns reichte für Gallo aus, um die Führung in der Punktetabelle der World Series zu behalten – noch vor dem spanischen Duo aus Coque López und José Serrano.
Viele Fragen zum Runde-3-Event schwirrten durch die Luft, darunter jene, ob Kokubun nach seinem großen „World Series“-Showdown würde nachlegen können? Oder sollte Gallo wieder auf die Siegerstraße zurückkehren? Und wann würden die ehemaligen Champions des Nations Cup, Igor Fraga (Brasilien) und Takuma Miyazono (Japan), ihre Form wiederfinden? Die Antworten lieferte ein Wettrennen auf einer superschnellen Strecke in Willow Springs, einer Kleinstadt in der südkalifornischen Wüste.

Runde 3: Willow Springs International Raceway (Big Willow)

Bereits vor dem Start des eigentlichen Rennens überraschte der belgische Newcomer in der World Series, Quinten Jehoul (ERM_Quinten), alle, als er mit seinem Audi R8 LMS die „schnellste Strecke des Westens“ in einer erstaunlichen Zeit von 1:08,449 bewältigte und sich so die Pole Position sicherte. Knapp hinter ihm landete Valerio Gallo aus Italien (Williams_BRacer) auf Position 2, während der Spanier José Serrano (PR1_JOSETE) und Takuma Miyazono aus Japan (Kerokkuma_ej20) die zweite Reihe besetzten. Igor Fraga aus Brasilien (IOF_RACING17) und Andrew Lee aus Australien starteten aus der dritten Reihe. Der Sieger der World Series, Ryota Kokubun, hatte im vorangegangenen Rennen in der Manufacturer Series schon enttäuscht und seine schlechte Form hielt an, denn er erreichte nur Startplatz 15. Alle 16 Fahrer mussten beim Wettkampf über 25 Runden auf Big Willow jeweils mindestens eine Runde auf mittelharten und auf harten Reifen fahren, weshalb die Boxenstopp-Strategie von entscheidender Bedeutung sein würde.

Wie so oft begannen die vorderen Positionen das Rennen auf weichen Reifen, um in der frühen Rennphase möglichst viel Vorsprung auf das Feld herauszufahren – doch wie man es schon kennt, geht diese Strategie auch nicht immer auf. Jehoul lag nach einem sauberen Start in der ersten Kurve in Führung, während Gallo und Serrano dicht hinter ihm fuhren. Zum ersten Überholmanöver kam es in Kurve 4 („Horseshoe“), in der Lee (auf weichen Reifen) an Fraga (auf mittelharten Reifen) vorbeifuhr, um sich Position 5 zu sichern. Überraschenderweise wurde in der ersten Runde auch bereits der erste Boxenstopp eingelegt, als Adriano Carrazza aus Brasilien (KoA_Didico15) seine mittelharten Reifen gegen weiche tauschte und damit offensichtlich auf eine Zwei-Stopp-Strategie setzte, was er jedoch schon während seines Boxenstopps als Fehler einstufen musste.

Bis Runde 5 setzten sich die vorderen fünf Autos – alle auf weichen Reifen – so langsam von der hinteren Hälfte des Feldes ab, in der wiederum mehrere spannende Kämpfe ausgetragen wurden. Weniger als zwei Sekunden trennten die 9. von der 15. Position, wobei auch mal zwei und manchmal sogar drei Autos nebeneinander durch die Kurven rasten. In der 10. Runde untersteuerte López in Kurve 9, wodurch er von der Strecke abkam und schon die Hoffnungen auf einen Podiumsplatz dahinschwinden sah. Doch er behielt die Kontrolle und schaffte es, souverän vom Streckenrand aus direkt zum Reifenwechsel in die Box zu fahren. Womöglich war dies von Coque so nicht beabsichtigt, doch die meisten Fahrer auf mittelharten Reifen entschieden sich, in derselben Runde ihren Boxenstopp einzulegen. Die Führenden blieben draußen, um den letzten Rest aus ihren weichen Michelin-Reifen herauszukitzeln.

In Runde 12 fuhr Fraga in die Box, um auf die mittelharten Reifen zu wechseln, und eine Reihe anderer Autos gesellte sich in der Boxengasse zu ihm. Für sie sollte es jetzt ein Sprint bis zur Ziellinie werden – in der Hoffnung, dass die weichen Michelin-Reifen sich über die kompletten verbleibenden 13 Runden als leistungsfähig erweisen würden, was absolut möglich schien, denn die Führenden konnten 14 Runden aus ihnen herausholen. Miyazono und Lee legten ihren Stopp in Runde 13 ein und Jehoul, Gallo und Serrano folgten eine Runde später.

Die Führenden kehrten mit mittelharten Reifen auf die Strecke zurück, wobei sie die gleiche Reihenfolge wie vor dem Stopp beibehielten, doch der Abstand zwischen Andrew Lee auf Position 5 und Adriano Carrazza auf Position 6 (der Fraga eine Runde zuvor in der langgezogenen Kurve überholt hatte) war auf 2,8 Sekunden geschrumpft. Und er sollte noch weiter schrumpfen, denn ab Position 6 hatten alle die schnelleren Reifen aufgezogen. Der arme Ryota Kokubun kam vom Regen in die Traufe, als er in Runde 17 in der langgezogenen 8. Kurve auf die Staubpiste abzudriften schien, vielleicht mit etwas Zutun seines Landsmanns Tomoaki Yamanaka. Bei einer Geschwindigkeit von 260 km/h rauschte sein Audi R8 von der Strecke und über den Staub, woraufhin sich Kokubun am Ende des Feldes wiederfand, wovon er sich auch nicht mehr erholte.

Gallo griff in Runde 19 auf der Startgeraden an, indem er sich direkt an die Heckstoßstange von Jehouls R8 klemmte, was den Belgier dazu veranlasste, in Kurve 1 ein wenig hektisch zu werden. Dadurch wurde eine kleine Öffnung frei, die Gallo nutzen konnte. Jehoul versuchte wacker, sich wieder an die Spitze zu kämpfen, doch der erfahrene Italiener blockierte Kurve für Kurve jeden seiner Versuche. Tatsächlich schien Jehoul sogar so versessen darauf zu sein, sich die Führung zurückzuholen, dass er nicht bemerkte, dass Serrano hinter ihm mächtig Gas gab. Schließlich schob dieser sich in der vorletzten Runde an dem Belgier vorbei und rückte auf Position 2 vor. So endete das Rennen dann auch: Valerio Gallo sicherte sich seinen zweiten Sieg in der Serie und baute seine Führung in der Punktetabelle der World Series auf fünf Punkte vor José Serrano und Ryota Kokubun aus.

Nach dem Rennen sagte Gallo: „Es war ein sehr intensives Rennen. Die vorderen Positionen nutzten alle dieselbe Reifenstrategie, aber ich wollte die Reifen im ersten und zweiten Stint schonen und habe darauf gehofft, dass Quinten einen Fehler macht. Als das passiert ist, habe ich die Chance ergriffen und die Führung übernommen. Ich wusste natürlich, dass Überholen auf dieser Strecke nicht leicht ist. Gerade wegen seiner Intensität war das eines der schönsten Rennen, die ich je gefahren bin, und ich hoffe, dass es den anderen auch Spaß gemacht hat.“

Die Runde 4 der World Series findet im November statt und es ist die letzte Chance für die Teilnehmer, die wertvollen „World Series“-Punkte zu ergattern, die in das Weltfinale im Dezember übertragen werden.

Nations Cup der Series 2021 – World Series – Runde 3
Ergebnis

RANG FAHRER ZEIT
1 Valerio Gallo Williams_BRacer 29:36.498
2 José Serrano PR1_JOSETE + 00.935
3 Quinten Jehoul ERM_Quinten + 01.049
4 Takuma Miyazono Kerokkuma_ej20 + 01.147
5 Igor Fraga IOF_RACING17 + 03.111
6 Nikita Moysov ERM_Nick + 05.602
7 Andrew Lee PX7-AmazingHour + 07.592
8 Lucas Bonelli TGT_BONELLI + 07.742
9 Tomoaki Yamanaka yamado_racing38 + 08.687
10 Coque López coqueIopez14 + 09.348
11 Kanata Kawakami SG_Kawakana + 09.696
12 Ádám Tápai TFz_Adam18 + 11.407
13 Angel Inostroza YASHEAT_Loyrot + 12.424
14 Nicolas Romero ERM_NicoRD + 12.784
15 Adriano Carrazza KoA_Didico15 + 15.090
16 Ryota Kokubun Akagi_1942mi + 36.942
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