- GT WORLD TOUR
- Rennbericht zur „Gran Turismo World Tour 2018 – Nürburgring“ (2/4)
Ein wunderbares Rennen, das von Meistern ihres Handwerks ermöglicht wurde - Finale der Manufacturer Series
- 18.06.2018
Finale der Manufacturer Series
Am 11. Mai um 15 Uhr fand während der zweiten Qualifying-Runde des echten 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring das Finale der Manufacturer Series statt. Ausrichtungsort war der ring°boulevard des Nürburgrings. Zu den teilnehmenden Herstellern gehörten Mercedes-Benz, BMW, Audi, Porsche, McLaren, Ferrari, Renault Sport, Toyota, Nissan und Subaru, sodass insgesamt 10 Teams antraten. Das Finale bestand aus zwei Rennen, von denen das erste ein 30-minütiger Wettkampf auf der Strecke Monza war, während es sich beim zweiten um ein 60-minütiges Mini-Langstreckenrennen auf dem 24-Stunden-Layout des Nürburgrings handelte. Bei den Fahrzeugen handelte es sich um Autos der Gruppe 3 und da es pro Team drei Fahrer gab, waren mindestens zwei Boxenstopps notwendig.
Beim ersten Rennen auf der Strecke Monza konnte Mercedes-Benz (AMG GT3) während des 10-minütigen Qualifyings in den letzten 25 Sekunden die von Toyota (GR Supra Racing Concept) aufgestellte Spitzenzeit unterbieten, doch Toyota unternahm eine letzte Angriffsrunde, um das Blatt kurz vor dem Ende erneut zu wenden. Die Zuschauer vor Ort waren zu diesem Zeitpunkt bereits im Rennfieber.
Im Hauptrennen gelang Mercedes ein fabelhafter Start, doch mit Ausnahme des Audi-Wagens, der zurückfiel, lieferten sich die anderen neun Autos ein unfassbar knappes Rennen mit nur marginalen Zeitunterschieden. Der Kampf um den zweiten Platz wurde ganz besonders knapp und stellte das beeindruckende Können der Teilnehmer zur Schau.
Das Blatt begann sich zu wenden, als die Spitzengruppe in der 6. Runde Boxenstopps einlegte. Der bis zu diesem Zeitpunkt vorne liegende Mercedes fiel auf den 5. Platz zurück, während Subaru (WRX Gr.3), Porsche (911 RSR) und Ferrari (458 Italia GT3) die ersten drei Plätze für sich beanspruchten, nachdem sie den Boxenstopp in derselben Runde ausgelassen hatten. In der nächsten Runde holten sie dies jedoch nach, was Nissan (GT-R Nismo GT3 N24 Schulze Motorsport) an die Spitze brachte, knapp gefolgt von Mercedes und Renault Sport (R.S.01 GT3).
Von diesem Moment an schien Nissan die Führung halten zu können, doch Mercedes gelang ein starkes Comeback und konnte später die Führung wieder an sich reißen. In der 14. Runde jedoch flog das Mercedes-Auto in der ersten Schikane von der Strecke und fiel auf den 4. Platz zurück. Der verbleibende Renault Sport versuchte ebenfalls, die Führung an sich zu reißen, doch die Zeit reichte nicht mehr aus, sodass das Nissan-Team (Kimmo Kaisla/Tom McPherson/Markus Kononen) das erste Rennen für sich entscheiden konnte.
Manufacturer Series – Rennen 1
RANG | HERSTELLER/FAHRER | ZEIT/DIFFERENZ |
---|---|---|
1 | Nissan Kimmo Kaisla / Markus Kononen / Tom McPherson | 30:50.571 |
2 | Renault Lewis Bentley / Tarek Buschmann / Loris Garnier | +06.222 |
3 | Mercedes-Benz Uros Rasic / Sander Derksen / Patrik Blazan | +09.345 |
4 | Toyota Matteo Paolini / Patrick Weking / Pierre Lenoir | +13.250 |
5 | McLaren Giorgio Mangano / Joost de Haas / Martin Grady | +33.336 |
6 | Audi Nick Aerts / Angelo Schut / Kevin Richly | +35.331 |
7 | Ferrari Benjamin Bader / Kamil Karski / Adrian Mayor | +44.993 |
8 | Porsche Bruno Ferreira / Michael Kasseckert / Fabien Gaillard | +46.848 |
9 | Subaru Edward Williams / Manuel Rodriguez / Francisco Jimenez | +50.411 |
10 | BMW Philippe Nicolay / Matthew Thomas / Anthony Duval | +1:01.592 |
Das zweite Rennen fand auf dem Veranstaltungsort selbst statt, dem Nürburgring. Die Startpositionen entsprachen den Ergebnissen des ersten Rennens, was Nissan einen sauberen Start von der Pole Position ermöglichte. Ohne einen Konkurrenten vor sich konnte das Fahrzeug langsam einen sicheren Vorsprung zur Gruppe hinter sich aufbauen.
Währenddessen fiel der Kampf um den zweiten Platz spektakulär aus: Ständig fuhren zwei oder sogar drei Autos nebeneinander, sodass jederzeit höchste Konzentration erforderlich war. Es war das ultimative Spektakel, das einzig durch die fantastischen Fahrer ermöglicht wurde, die die Kunst des Rennfahrens wahrhaftig gemeistert haben.
Selbst nach mehreren Boxenstopps konnte Nissan die Führung weiterhin für sich beanspruchen. In Runde 6 jedoch, als noch 10 Minuten zu fahren waren, hatte BMW (BMW M6 GT3) seine Rivalen abgehängt und näherte sich dem Nissan. Nachdem der BMW den Nissan im abfallenden Abschnitt nach der Hohen Acht bedrängte, konnte er am Ende der Döttinger Höhe die Führung übernehmen. Doch Nissan wollte nicht aufgeben; nachdem das Fahrzeug die erste Kurve der GP-Strecke mit meisterhaften Linien passiert hatte, erlangte es die Führung zurück. Der extrem knappe Kampf wurde bis in die Nordschleife fortgesetzt.
Das Blatt begann sich im Abschnitt Klostertal zu wenden. BMW übernahm durch Einfahren in die Rechtskurve vor dem Karussell die Führung. Nissan wollte sich dies jedoch nicht bieten lassen und beide Autos passierten das Karussell zum anschließenden Abschnitt mit der Steigung. Doch bei der Hohen Acht – möglicherweise durch einen kurzzeitigen Konzentrationsverlust – raste Nissan verhängnisvoll von der Strecke. Mit einer dramatischen Wendung der Ereignisse ging der Sieg im zweiten Rennen an das BMW-Team. Dadurch holte sich das BMW-Team (Anthony Duval/Phillipe Nicolay/Matthew Thomas) auch den Gesamtsieg der Manufacturer Series.
Manufacturer Series – Finale
RANG | HERSTELLER/FAHRER | ZEIT/DIFFERENZ |
---|---|---|
1 | BMW Philippe Nicolay / Matthew Thomas / Anthony Duval | 1:00:39.854 |
2 | Nissan Kimmo Kaisla / Markus Kononen / Tom McPherson | +06.068 |
3 | Toyota Matteo Paolini / Patrick Weking / Pierre Lenoir | +22.138 |
4 | Renault Lewis Bentley / Tarek Buschmann / Loris Garnier | +25.499 |
5 | Porsche Bruno Ferreira / Michael Kasseckert / Fabien Gaillard | +41.999 |
6 | Mercedes-Benz Uros Rasic / Sander Derksen / Patrik Blazan | +43.290 |
7 | McLaren Giorgio Mangano / Joost de Haas / Martin Grady | +44.039 |
8 | Subaru Edward Williams / Manuel Rodriguez / Francisco Jimenez | +45.716 |
9 | Audi Nick Aerts / Angelo Schut / Kevin Richly | +1:26.481 |
10 | Ferrari Benjamin Bader / Kamil Karski / Adrian Mayor | +3:09.626 |