Please select your country / region

Close Window
GT
Meine Seite
DE
Veranstaltungsbericht

Ein Meisterwerk der Automobile, das die Strecke im Sturm eroberte: Der Alfa Romeo 8C 2300 gewinnt die Gran Turismo Trophy 2019

Am 26. August verlieh Kazunori Yamauchi, Produzent der „Gran Turismo“-Reihe, beim 68. Pebble Beach Concours d‘Elegance in den USA die „Gran Turismo Trophy“ an den Alfa Romeo 8C 2300 von 1931.

Dieses Auto ist ein perfektes Beispiel für die Designs von Alfa Romeo aus den 1930ern. Es basierte auf dem 6C, welcher seinerzeit bereits einige erstaunliche Siege im Motorsport eingefahren hatte. Der begnadete Ingenieur Vittorio Jano kombinierte das 6C-Chassis mit einem 2,3-Liter-Reihenachtzylinder-Motor, ausgestattet mit einem leichten Aluminiumzylinderkopf und zu einer Trockensumpfschmierung umgebaut. Als Abschluss dieses Meisterstückes fügte er einen Roots-Kompressor hinzu. „6C“ und „8C“ in der Typbezeichnung beziehen sich auf die Anzahl der Zylinder, während die Zahl danach für den Hubraum des Motors steht.

Die phänomenale Geschwindigkeit des 8C brachte ihm zwischen 1931 und 1934 vier Siege in Folge beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und jeweils drei Siege in Folge bei der Targa Florio und dem Mille Miglia ein. Es wird geschätzt, dass in den vier Jahren ab 1931 etwa 188 Exemplare produziert wurden, deren Karosserien größtenteils von Touring und Zagato angefertigt wurden. Die prachtvollen Proportionen dieses Gefährts werden durch die Kombination einer langen Motorhaube, unter der der Achtzylindermotor schlummert, einer flachen Karosserie und minimalistischen Kotflügeln veranschaulicht.

Wir möchten auch gerne einige andere bemerkenswerte Fahrzeuge vorstellen, die Preise gewonnen haben oder für die diesjährige Gran Turismo Trophy nominiert waren.

Chrysler Thunderbolt von 1941

Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war das Automobil für viele Amerikaner ein begehrter Besitz. Die Hersteller präsentierten ihre „Traumwagen“, die man heute Konzeptmodelle nennen würde, und befeuerten die Träume der Bevölkerung von einem eigenen Auto so noch weiter.

Der Thunderbolt ist ein solcher Traumwagen. Er wurde vom Futuristen Alex Tremulis entworfen, der später die berühmte Tucker-Limousine produzierte. Ihm fehlten zwar die auffälligen Kotflügel und Kühlergrills, die die vorherigen Chrysler-Modelle ausgezeichnet hatten, doch er besaß eine Reihe technologischer Innovationen wie ein elektrisch einfahrbares Hardtop, einziehbare Scheinwerfer und elektrische Fensterheber.

Bentley 4 ½ Litre von 1928

Wenn es sich um Bentleys dreht, kommt das Gespräch unweigerlich auf das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Schon beim ersten Rennen 1923 war ein Bentley vertreten und auch dieser Hersteller erzielte von 1927 bis 1930 vier Siege in Folge.

Der 4 ½ Litre ist eins dieser Siegerautos und gewann im Jahr 1928. Bemerkenswert ist seine hohe Motorkapazität, die die eckige und schwere Karosserie kompensieren sollte. Der SOHC-Reihenvierzylinder-Motor mit vier Ventilen und 4.398 cm3 leistete 82 kW. Zwischen 1927 und 1931 wurden ganze 665 Exemplare produziert. Die Standardkarosserie von Vanden Plas in „British Racing Green“ macht diesen Bentley optisch ganz besonders attraktiv.

Porsche Carrera GTL von 1960

Dieser Carrera basiert auf dem 356, der seinerzeit schon einer der berühmtesten Sportwagen überhaupt war, und ist ein speziell für Rennen modifiziertes Modell. Von den nur 60 produzierten Exemplaren wurden 20 in die Hände des Tuning-Spezialisten Carlo Abarth in Turin übergeben, der weitere Anpassungen zur Gewichtsreduzierung vornahm. Das Ergebnis war der Carrera GTL.

Die Karosserie wurde von Designer Franco Scaglione entworfen, der für seine stromlinienförmigen, aerodynamischen Designs bekannt ist. Die Autos traten von 1960 bis 1962 im 24-Stunden-Rennen von Le Mans an und erzielten in der Klasse für 1.600 cm3 drei Siege in Folge. Dieses spezielle Exemplar wurde damals nach Schweden verkauft, ist beinahe originalgetreu erhalten und wurde nur wenig gefahren.

Howmet TX von 1968

In den 1950ern bestand großes Interesse an der möglichen Ablösung des Hubkolbenmotors durch Gasturbinenmotoren. Renault, Fiat, Rover, Chrysler und viele andere Hersteller führten Tests mit solchen Motoren durch. Der Howmet TX ist ein seltenes Beispiel für die Nutzung der Gasturbinentechnologie in einem Rennwagen.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Rennfahrer Ray Heppenstall, der vorschlug, einen Gitterrohrrahmen von McKee Engineering mit zwei Hubschrauberturbinenmotoren von Continental Aviation auszustatten. 1968 schaffte es das Auto nicht, die 24-Stunden-Rennen von Daytona, Sebring und Le Mans zu beenden, erzielte in Sprintrennen aber durchaus beachtliche Ergebnisse.

Ferrari 250GT von 1956

Seit er Alfa Romeo verließ, hatte Enzo Ferrari stets eine Vorliebe für Zwölfzylindermotoren. Diesen Traum erfüllte er sich mit dem Ferrari-Colombo V12, entworfen vom Ingenieur Gioacchino Colombo, der Alfa Romeo verlassen hatte, um für Ferrari zu arbeiten. Eines der Modelle, die diesen Motor nutzten, war die 250-Reihe.

Die meisten Modelle des 1956 erstmals produzierten 250GT wurden von Scaglietti auf Grundlage des Karosseriedesigns von Pininfarina gebaut. Zagato jedoch produzierte fünf Sonderexemplare, die Kunden mit dem Wunsch nach einem radikaleren Design ansprechen sollten. Dieses spezielle Exemplar war das zuerst produzierte aus dieser Reihe und besitzt ein zweifarbiges Farbschema aus Metallic-Dunkelblau und Weiß, welches es von den restlichen Ferrari-Modellen abhebt.

Der Preisträger der Gran Turismo Trophy, der Alfa Romeo 8C 2300, soll in Zukunft zu Gran Turismo hinzugefügt werden. Der diesjährige „Best of Show“-Award des Pebble Beach Concours d‘Elegance wurde an den Bentley 8 Litre Gurney Nutting Sports Tourer von 1931 verliehen.

(Beschreibungen bereitgestellt von Hideo Kodama)