Der Pebble Beach Concours d‘Elegance 2008
Kazunori Yamauchi nimmt als Ehrenjuror teil und die traditionell verliehenen Auszeichnungen werden um eine neue ergänzt – es handelt sich dabei um die erste neue Auszeichnung seit sieben Jahren.
- Versammlung von Ehrenjuroren in Pebble Beach. Ganz vorn, fast in der Mitte, ist Herr Yamauchi zu sehen. Im Hintergrund kann man Herrn Shiro Nakamura erkennen, den Senior Vice President und Chief Creative Officer für Design und Brand Management der Nissan Motor Company.
- Die Bewertung der Autos beginnt am Morgen. Die Juroren überprüfen die Qualität des Chroms und anderer Details bis zur letzten Schraube. Rechts sehen Sie Hideo Kodama, einen japanischen Designer, der für Opel gearbeitet hat.
- Einer der Aussteller dieses Jahres war Lancia. Begehrte Modelle wie der Lancia Aurelia und der Flaminia wurden im Rahmen des Concours gezeigt. Im Vordergrund sehen Sie den Stratos-Prototyp, an dem Bertone gearbeitet hat. Die Position der Scheibenwischer und der Heckscheinwerfer unterscheidet sich vom Serienmodell.
Veranstaltungen, die sich um die Restauration historischer Fahrzeuge und den Wettstreit um ihre Qualität drehen, gibt es auf der ganzen Welt. Diese Veranstaltungen rücken die Automobilkultur ins Rampenlicht. Betrachtet man jedoch die vertretenen Autos, ihre Qualität und Geschichte sowie den Grad der Perfektion der Veranstaltung, ist der „Pebble Beach Concours d’ Elegance“ mit nichts zu vergleichen.
Am 17. August nahm Kazunori Yamauchi, Produzent von Polyphony Digital Inc., dieses Jahr als Ehrenjuror am 58. „Pebble Beach Concours d‘Elegance“ teil und wurde mit der Möglichkeit geehrt, eine besondere Trophäe zu überreichen: die Polyphony Digital Trophy. Seit dem letzten Neuzugang in die Riege der Sondertrophäen bei dieser weltbekannten, traditionsreichen und geschichtsträchtigen Automobilausstellung sind sieben Jahre vergangen.
Der Pebble Beach Concours d‘Elegance wird im gleichnamigen Ferienort etwa 60 Meilen südlich von San Francisco in den USA abgehalten. Berühmt ist dieser Ort auch als Austragungsstätte des „US Open“-Golfturniers. Der Pebble Beach Concours d‘Elegance, der jedes Jahr am dritten Augustwochenende veranstaltet wird, nutzt inzwischen sogar den Fairway dieses angesehenen Golfplatzes.
Die Erlaubnis, mit seinem Auto am Wettbewerb teilzunehmen, wird nur denen erteilt, die bereits mit einem Fahrzeug teilgenommen haben, von vorherigen Teilnehmern vorgeschlagen wurden oder eine offizielle Einladung vom Komitee erhalten.
Obwohl sie im Detail nach Jahr und Modell unterteilt werden, muss jedes Auto sich einer strengen Bewertung durch berühmte Rennfahrer, Designer, Journalisten und andere handverlesene Juroren aus aller Welt stellen, um besondere Preise und die ehrenwerten „Best of Show“-Auszeichnung zu gewinnen.
Der Bewertungsmaßstab ist: „Inwieweit entspricht dieses Fahrzeug seinem neuwertigen Originalzustand?“ Die Bewertung geht dabei sogar so weit, die Auswahl des Materials der Bolzen und die Versteppung der Sitze zu untersuchen und entspricht den Anforderungen an ein Kunstwerk.
Da der Begriff „Pebble Beach Condition“ in der Oldtimer-Welt soviel bedeutet wie „unberührt“, können Sie sich vorstellen, wie hoch die Anforderungen sind und welche Ehre eine Auszeichnung bei diesem Wettbewerb darstellt. Neben Kazunori Yamauchi gehörten auch andere bekannte Japaner zu den Juroren, etwa Shiro Nakamura, Senior Vice President und Chief Creative Officer für Design und Brand Management der Nissan Motor Company, und Herr Wahei Hirai, der Managing Officer of Design der Toyota Motor Corporation.
Das ausgezeichnet Fahrzeuge ist der älteste und einzige Prototyp der Welt:
Unter den sorgfältig ausgewählten Juwelen ging in diesem Jahr die Polyphony Digital Trophy an den Bertone-Prototyp des 1967 Lamborghini Miura P400.
Der Miura war ursprünglich nur ein Ausstellungsfahrzeug und Werbemittel für Fahrzeuge der Marke Lamborghini. Aber aufgrund der überwältigenden Beliebtheit des Bertone-Designs, das 1966 auf dem Genfer Auto-Salon präsentiert wurde, entschied man sich dazu, ihn in Serie zu produzieren. Der Sieger der Trophäe ist der einzige verbleibende Prototyp, der vor der Serienproduktion gebaut wurde, und rund zweieinhalb Zentimeter niedriger als das Serienmodell.
Der Besitzer dieses historischen Klassikers ist J. W. Marriot. Wie man am Namen bereits erraten kann, handelt es sich dabei um den Gründer der internationalen Hotelkette Marriot International. In 1967 nahm er Kontakt zu Lamborghini auf und kaufte den zweiten Prototyp des Miura, der gerade als „neues Auto“ angekündigt worden war. Es handelt sich um ebendieses Fahrzeug. Da der erste Prototyp später zerstört wurde, ist dies der älteste Miura, den es gibt. Interessanterweise gab es in den 40 Jahren, seit Mr. Marriot das Auto kaufte, nur einen Besitzer, und es wurde völlig im Originalzustand belassen. Seine bloße Existenz ist ein Wunder für sich.
Zu guter Letzt ging der große Preis von Pebble Beach, die Auszeichnung „Best of Show“, an den 1938 Alfa Romeo 8C 2900B Touring Berlinetta im Besitz von Jon und Mary Shirley.
Polyphony Digital plant, weiterhin am „Pebble Beach Concours d‘Elegance“ teilzunehmen und die „Polyphony Digital Trophy“ zu verleihen, um all jene zu unterstützen, die sich die Mühe bereiten, unersetzliche und kostbare Automobilkultur für die Zukunft zu bewahren.
- 【Kommentar von Kazunori Yamauchi, Produzent der „Gran Turismo“-Reihe】
- „Bei der Veranstaltung in Pebble Beach gab es eine unglaubliche Zahl alter Autos in fabelhaftem Zustand zu sehen.
Für jemanden wie mich, der es immer nur mit modernen Autos zu tun hat, war es eine fantastische Gelegenheit, ein Gefühl für die Ära zu bekommen, in der das Automobil in seinen Kinderschuhen steckte.
Das Automobil wurde im späten 19. Jahrhundert erfunden. Die robuste Konstruktion dieser alten Fahrzeuge, die man hier versammelt sehen kann, spricht Bände über die damalige Zeit: Die Menschen lebten noch in der Ära von Feuer und Stahl.
Und die Videospiele, an deren Erschaffung wir arbeiten, wurden gegen Ende des 20. Jahrhunderts geboren. Das Ende des 20. Jahrhunderts markierte den Beginn des „Informationszeitalters“.
Ich hoffe, dass das, was ich auf dem Pebble Beach Concours d‘Elegance gespürt habe, „Gran Turismo“ eines Tages dazu verhilft eine Brücke zu spannen zwischen diesen beiden Zeitaltern, die durch einhundert Jahre getrennt werden. Ich denke, wir haben noch viel Arbeit vor uns.
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