Im August 2012 trafen sich einige der schnellsten Spieler von Gran Turismo®5 für PlayStation® aus ganz Europa in Silverstone, der Heimat des britischen Motorsports, für die letzte Phase der GT Academy Europa 2012. Es war die vierte europäische GT Academy, bei der sich für einen Gamer ein Traum erfüllen sollte: ein echter Rennfahrer zu werden und beim 24-Stunden-Rennen in Dubai im Januar 2013 in einem Nissan 370Z GT4 anzutreten.
Die 36 Gamer, die es nach Silverstone geschafft hatten, setzten sich in einem Feld von 830.000 Teilnehmern der GT Academy Europa 2012 mit einem speziellen „Gran Turismo“-Download für PS3™ durch. Ihre GT-Academy-Reise entwickelte sich wie ein Sturm, der im Juni 2012 seinen Anfang nahm. Die meisten Teilnehmer traten online an, andere bei speziellen Live-Gaming-Veranstaltungen in ganz Europa, wo sie bei Events wie dem kultigen Goodwood Festival of Speed in England und dem Autosalon in Barcelona über spezielle Spielgeräte am Wettbewerb teilnehmen konnten. Die Besten aus allen Ländern kamen dann weiter in die hart umkämpften nationalen Finalrunden im Juli, die auf dem ganzen Kontinent an klassischen Rennsportorten wie Estoril, Zolder und dem Nürburgring abgehalten wurden. Nur die 36 Besten wurden im August ins Vereinigte Königreich zur letzten Herausforderung eingeladen: dem Race Camp.
Die Gamer wurden in sechs regionale Gruppen mit je sechs Teilnehmern eingeteilt. Im Verlauf der Woche fanden Ausscheidungsrunden statt, und ein beeindruckendes Line-up an Mentoren stand jederzeit zur Verfügung.
FRANKREICH | ITALIEN | VEREINIGTES KÖNIGREICH und IRLAND |
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Mentoren: René Arnoux und Franck Mailleux Unterstützung von der GT Academy 2010: Jordan Tresson |
Mentor: Vitantonio Liuzzi | Mentoren: Johnny Herbert und Rob Barff Unterstützung von der GT Academy 2011: Jann Mardenborough |
IBERISCHE HALBINSEL | BENELUX-STAATEN | SCHWEIZ, ÖSTERREICH, POLEN |
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Mentoren: Dani Clos und Lucas Ordoñez | Mentoren: Bas Leinders und Tim Coronel | Mentor: Sébastien Buemi |
Beim Race Camp in Silverstone waren die Teilnehmer sehr beschäftigt und man brachte ihnen eine Reihe von Fähigkeiten bei, die sie als echte Rennfahrer brauchen würden. Neben der Fahrzeugkontrolle, Rundstreckentests und Anweisungen, Verkehrsherausforderungen und Duellen nahmen sie an einer Kartherausforderung teil, fuhren einen Nissan 370Z auf einer Rallye-Strecke, versuchten sich in Einsitzern und wurden – natürlich – einem rigorosen körperlichen Training unterzogen. Außerdem trafen Sie den Erfinder von Gran Turismo, Kazunori Yamauchi, und Darren Cox von Nissan Europe, die den Wettbewerb, der zum ersten Mal im Jahr 2008 stattfand, gemeinsam aus der Taufe gehoben hatten.
Am Ende des Race Camps, als die Entscheidung über den Sieger über den Köpfen der Mentoren schwebte, fanden letzte Vergleichstests statt – sowohl in Sachen Fitness als auch im 370Z in Stowe. Da sie identisch mit den Tests zu Beginn des Race Camps waren, konnte man an ihnen den Fortschritt auf und fernab der Rennstrecke ablesen. Es war eine schwere Entscheidung, aber am Ende konnte sich in jeder Region ein Fahrer als Regionalsieger durchsetzen: Sébastien Bertrand (FRA), Des Foley (IRL), Wolfgang Reip (BEL), Andrea Cosaro (ITA), Hugo Gonçalves (POR) und Rolf Ueltschi (SUI). Diese sechs Finalfahrer durften dann in einem Wettkampf um den ultimativen Preis antreten, zum Champion der GT Academy gekrönt zu werden.
Die World Endurance Championship (WEC) fand an diesem Wochenende in Silverstone statt – passenderweise trat dort der Champion der GT Academy des Jahres 2008, Lucas Ordoñez, in einem LMP2-Fahrzeug von Nissan an. Unter den Augen der WEC-Teams und -Fans nahmen die sechs Finalisten an einer 20-minütigen Qualifying-Session teil, die über die Startaufstellung beim „GT Academy“-Rennen am nächsten Tag entschied. Nach einigen Qualifying-Runden begann es zu regnen, was die Veranstaltung noch spannender werden ließ, da es zu einigen dramatischen Rutschern kam, als die Teilnehmer sich voll reinhängten. Es war ein knappes Ergebnis und Wolfgang Reip aus Belgien sicherte sich die Poleposition mit weniger als einer Zehntelsekunde Vorsprung vor Hugo Gonçalves.
Am 25. August 2012, dem letzten Tag des Wettbewerbs, gingen die Finalisten in identischen Nissan 370Zs in ihrem ersten „echten“ Rennen an den Start. Als Starter auf der Poleposition wehrte Wolfgang einen Angriff von Andrea Cosaro ab und blieb bis zur karierten Flagge uneinholbar in Führung. Andreas zweiter Platz war ebenfalls beeindruckend, da er ganz hinten im Starterfeld begonnen hatte und sich nach vorne kämpfen konnte.
Qualifying-Ergebnisse | ||
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Wolfgang REIP (BEL) | 2’38.202 | |
Hugo GONÇALVES (POR) | 2’38.289 | +0.087 |
Sébastien BERTRAND (FRA) | 2’39.373 | +1.171 |
Rolf UELTSCHI (SUI) | 2’39.780 | +1.578 |
Des FOLEY (IRL) | 2’40.044 | +1.842 |
Andrea COSARO (ITA) | 2’41.111 | +2.909 |
Rennergebnisse | ||
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Wolfgang REIP (BEL) | 14:58.153 | |
Andrea Corsaro (ITA) | +2.537 | |
Sébastien BERTRAND (FRA) | +5.147 | |
Rolf UELTSCHI (SUI) | +5.280 | |
Des FOLEY (IRL) | +8.765 | |
Hugo GONÇALVES (POR) | +10.795 |
Nach langen Beratungen der Juroren wurde Wolfgang Reip schließlich als europäischer Sieger der GT Academy 2012 verkündet und nahm in Silverstone den Platz ganz oben auf dem Podium ein. „Das ist der wunderbarste Tag in meinem Leben“, sagte Wolfgang tief bewegt. „Es ist unglaublich, einfach unglaublich. Ich habe auf dem Podium geweint, weil die Gefühle so überwältigend waren. Als Sieger aus so vielen Leuten hervorzugehen, die über Gran Turismo mitgemacht haben, ist einfach unglaublich.“
Wolfgang unterzog sich dann einem intensiven, dreimonatigen Fahrerentwicklungsprogramm. Darin wurde er auf seinen Auftritt beim anspruchsvollen 24-Stunden-Rennen in Dubai im Januar 2013 im Nissan 370Z GT4 vorbereitet, wo er gemeinsam mit Mark Shulzhitskiy, Lucas Ordoñez und Roman Rusinov fuhr und gemeinsam mit ihnen in ihrer Klasse einen unglaublichen zweiten Platz erreichte.