Die „GT Academy“-Saison von 2012 erwies sich mit über 400.000 Teilnehmern aus Nordamerika, die sich über einen speziellen „GT Academy“-Download für Gran Turismo aus dem PlayStation Store an der Online-Qualifikation beteiligten, als die bisher wettbewerbsstärkste Saison.
Im Juli trafen 32 Fahrer in San Diego ein, um sich dort in virtuellen Herausforderungen auf diversen Strecken in Gran Turismo 5 ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Top-Platzierungen zu liefern.
Im Anschluss an die nationalen Finalrunden kamen 16 Spieler in Silverstone an, die kaum eine Ahnung davon hatten, was sie dort erwarten würde. Das wurde gleich bei der Ankunft klar, da das hochkarätige Jurorenteam, das sie begrüßte, sich ebenfalls verändert hatte.
Der mit einem Platz in der Hall of Fame gewürdigte Fahrer und „Indy 500“-Champion Danny Sullivan wurde begleitet von Maryeve Dufault, Kart-Champion und die erste in Kanada geborene Frau in der Nascar Nationwide Series. Der Dritte im Bunde war Boris Said, zweimaliger Champion des 24-Stunden-Rennens von Daytona – und der einzige Amerikaner, der je das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen hat.
Die 16 besten Fahrer begannen die Woche im Nissan 370Z mit der berühmten Rundenzeit-Herausforderung auf dem Stowe Circuit von Silverstone zur Abschätzung ihrer Fähigkeiten. Nur 14 von ihnen waren am Ende des Tages noch übrig. Anschließend wurde ihre körperliche Fitness in einem Quadrathlon an ihre Grenzen gebracht, gefolgt von einem Test ihrer Fähigkeit, ein Auto zu kontrollieren. Dies geschah in Form einer maßgeschneiderten Drift-Herausforderung, bei der die Spieler acht Ziele umwerfen mussten, indem sie eine „8“-Form fuhren.
Am Ende des zweiten Tages waren nur noch zehn Spieler übrig.
Das Highlight der Woche waren die Flüge mit der Kunstflugmaschine, bei denen die Fähigkeit der Fahrer, starkem Anpressdruck standzuhalten, getestet wurde. Die Maschinen bewegten sich mit 320 km/h und erreichte damit einen Anpressdruck von bis zu 6 G.
Die in tatsächlichen Autos zu bewältigenden Herausforderungen wurden am Ende des dritten Tages zur Realität, als jedem der Spieler in „Godzilla“, dem 530 PS starken Nissan Skyline GT-R, eine Überholungsherausforderung bevorstand. Das Ziel der Übung war einfach: Auf der Strecke befinden sich vier Autos. Drei von ihnen werden von Mentoren gesteuert. Der Spieler im vierten Auto startet hinter den anderen drei und muss diese innerhalb von drei Runden auf dem Stowe Circuit überholt haben.
Im Anschluss an die dritte Einschätzungs-Rundenzeit-Herausforderung auf dem Stowe Circuit mussten Steve Doherty und Matt Cresci einen Zweikampf austragen, bei dem der Spieler mit der schnellsten Zeit übrig blieb und der mit der langsameren nach Hause fahren musste. Aus diesem Duell, das als eins der denkwürdigsten in die Geschichte der GT Academy eingegangen ist, spazierte Doherty mit einem strahlenden Sieg heraus und stellte dabei die beste Rundenzeit auf, die bis dahin je ein „GT Academy“-Fahrer auf dem Stowe Circuit gefahren war.
Am Ende der Woche blieben von 400.000 Teilnehmern nur noch vier siegreiche Spieler übrig, die nur ein Rennen davon entfernt waren, der neue „GT Academy“-Champion zu werden und als professioneller Rennfahrer für Nissan anzutreten.
Chandler legte einen guten Start hin, doch als er einen Fehler machte und den zweiten Gang verpasste, gab er Doherty und Cobb eine gute Möglichkeit, noch vor der ersten Kurve auf dem ersten und zweiten Platz zu fahren.
Dadurch gelang es Doherty, einen satten Vorsprung zu erzielen, der ihn die gesamte erste Hälfte lang dominieren ließ. Als sich Cobb dann in Runde 7 einen entscheidenden Fehler leistete, gelang es Chandler, auf Platz 2 vorzurücken und sich Doherty an die Fersen zu heften, indem er in der folgenden Runde sogar eine halbe Sekunde schneller fuhr als der Erstplatzierte. Doch Einholen und Überholen sind zwei verschiedene Dinge ...
In der letzten Kurve war Chandler sehr nah dran, doch am Ende war es Steve Doherty, der bei diesem Rennen über zehn Runden auf dem National Circuit die karierte Flagge sah und zum „GT Academy“-Champion 2012 gekürt wurde.
Nach einem knallharten Trainingsprogramm im Vereinigten Königreich trat Doherty mit den anderen „GT Academy“-Champions in „Nissan 370Z GT4“-Rennwagen beim 24-Stunden-Rennen von Dubai an. Seine Rennsaison 2013 setzte er in der Blancpain Endurance Series fort, wo er durch Rennen in Monza, auf dem Nürburgring und in Spa in der GT3-Klasse weitere Erfahrung sammeln konnte.
Zurzeit fährt Steve Doherty mit Bryan Heitkotter („GT Academy“-Champion 2011) bei der Continental Tire Sports Car Challenge Series 2014 im „Street Touring“-Wagen CA Sport / Skullcandy Altima mit der Nummer 34.