Rennberichte

Die weltbesten Fahrer liefern im ersten „Nations Cup“-Live-Rennen der Saison eine packende Show

Gran Turismo World Series 2024 – Runde 1 – Nations Cup

MONTREAL, Kanada (6. Juli 2024) – Das vergangene Wochenende markierte den Beginn einer neuen Live-Event-Saison der Gran Turismo World Series, und Runde 1 fand in der malerischen kanadischen Stadt Montreal statt. Nach einem packenden Rennen im Manufacturers Cup folgte der mit Spannung erwartete Nations Cup, bei dem die Fahrer für ihr Heimatland oder ihre Heimatregion antreten. Für die Saison 2024 kehrt die Serie zu einem Einzelformat zurück, in dem 12 Fahrer, die über die Online-Qualifyings ausgewählt wurden, in drei Live-Events der World Series (Montreal, Prag und Tokio) sowie dem Weltfinale gegeneinander antreten. Zuerst stand Runde 1 auf dem Programm, in der die schnellsten „Gran Turismo 7“-Fahrer vor ausverkauftem Haus im Usine C Theater den Kampf darum austrugen, wer in der neuen Saison das Tempo vorgeben wird.

Sprintrennen: Watkins Glen – Langstrecke

Obwohl es in diesem Rennen nicht um Punkte ging, war es dennoch von großer Bedeutung, denn es entschied über die Startpositionen im Großen Finale, dem Haupt-Event in Runde 1 des Nations Cup. Austragungsort des Sprintrennens war Watkins Glen International in New York und die Fahrer steuerten verschiedene Autos mit ähnlicher Leistungsbalance (BoP). Der Favorit auf den Sieg in diesem Rennen – und auf die Saisonmeisterschaft – war der Franzose Kylian Drumont (R8G_Kylian19), der eine Liaison mit dem Chevrolet Corvette C7 Stingray einging. Allerdings war es der „Nations Cup“-Sieger von 2020, Takuma Miyazono (Kerokkuma_ej20), der im Qualifying die schnellste Runden fuhr und sich und seinem Ferrari F50 die Pole Position für das Sprintrennen sicherte, während sein japanischer Landsmann Takuma Sasaki (SZ_TakuAn22) in einem Maserati MC20 Position 2 einheimste. Auf Position 3 stand Drumont, während der Niederländer Kaj de Bruin (R8G_Kajracer) am Steuer seines Ferrari F40 von Position 4 startete.

Zu Beginn des Rennens schob sich Drumont in den Windschatten von Sasaki und Miyazono und überholte beide elegant auf der Gegengeraden, um die Gesamtführung zu übernehmen. Bis Runde 4 baute Drumont seinen Vorsprung auf zwei Sekunden aus und zeigte, wie gut er und die Corvette mit der Strecke zurechtkamen.

Hinter ihm überholte Sasaki Miyazono und fuhr auf Position 2, während ein wilder Kampf um Position 4 entbrannte, wobei Valerio Gallo (OP_BRacer) im Ford GT unerbittliche Angriffe von de Bruin, dem Spanier José Serrano (TDG_JOSETE) im Lexus LFA, dem Amerikaner Calen Roach (CalenJRoach) im Mercedes-Benz SLR McLaren und dem „Nations Cup“-Champion von 2022, Coque López (coquelopez14), im Porsche 911 GT3 abwehrte.

In den letzten Runden lieferten sich Miyazono und Sasaki ein dramatisches Duell um Position 2 und wechselten mehrfach die Positionen. Letztlich ging Miyazono siegreich daraus hervor und überquerte die Ziellinie knapp vor Sasaki. Drumont war allerdings eine Klasse für sich und fuhr einen souveränen Sieg mit 6 Sekunden Vorsprung ein und avancierte zum Favoriten für das Große Finale und die Saisonmeisterschaft.

Großes Finale: Michelin Raceway Road Atlanta

Wie das Sprintrennen wurde auch das Hauptevent des Wochenendes, das Große Finale im Nations Cup, auf amerikanischem Boden ausgetragen, nämlich auf dem Michelin Raceway Road Atlanta. Allerdings mussten die Fahrer bei diesem Wettkampf während des 35-Runden-Marathons drei verschiedene Reifenmischungen jeweils mindestens eine Runde lang einsetzen, weshalb der Boxenstrategie eine entscheidende Bedeutung für den Ausgang des Rennens zukommen sollte. Alle Teilnehmer wurden in identische „Red Bull X2019 Competition“-Rennmaschinen gesetzt, um für Chancengleichheit zu sorgen und einen reinen Test des Könnens und der Strategie zu ermöglichen.

Von der Pole Position startete der Franzose Kylian Drumont (R8G_Kylian19) und er entschied sich, das Rennen mit weichen Michelin-Reifen anzugehen – in der Hoffnung, sich vom Feld absetzen und einen uneinholbaren Vorsprung herausfahren zu können. Derweil wählte das japanische Duo aus Takuma Miyazono (Kerokkuma_ej20) und Takuma Sasaki (SZ_TakuAn22) wie auch ein Großteil des Feldes mittlere Reifen, um sich die schnellsten weichen Reifen für einen entscheidenden Stint im späteren Verlauf des Rennens aufzuheben.

Als die grüne Ampel den Start des Rennens signalisierte, schoss der Spanier Coque López, der von Position 4 gestartet war, von der Startlinie los und überholte Sasaki in der ersten Kurve. Bis zur nächsten Runde konnte sich López aufgrund einer Strafe für das Überfahren einer Abgrenzung für Miyazono die zweite Position sichern. Miyazono ließ sich davon aber nicht beirren und holte sich Position 2 in Runde 3 zurück, wobei er den Spanier auf der langen Geraden mit mörderischen 330 km/h überholte. Obwohl er auf den schnellsten Reifen unterwegs war, hatte Drumont Mühe, seine Führung auszubauen, und fuhr in Runde 7 mit nur 1,0 Sekunden Vorsprung in die Box, um auf einer enttäuschenden 8. Position ins Rennen zurückzukehren.

Miyazono nutzte die Gunst der Stunde und übernahm mit 2,5 Sekunden Vorsprung die Führung vor Kaj de Bruin aus den Niederlanden. Der Italiener Valerio Gallo griff an und schnappte López in Runde 12 die 4. Position weg, die sich dieser jedoch eine Runde später wieder zurückholte. Unterdessen lieferte der Amerikaner Calen Roach, obwohl er eine Runde zurücklag, López einen erbitterten Kampf, um seiner Überrundung ein Ende zu setzen, und behinderte so das Vorankommen des Spaniers.

Während López, Roach und Gallo in Kämpfe verwickelt waren, arbeitete sich der Spanier José Serrano, der auf Position 10 ins Rennen gestartet war, in aller Ruhe nach vorne und holte das Mittelfeld ein, um überraschend zu überholen und Position 4 einzunehmen.

In Runde 16 wechselte Miyazono auf weiche Reifen und kam auf Position 8 wieder ins Rennen, sieben Sekunden hinter Drumont, der auf seinen weichen Reifen glänzende Rundenzeiten fuhr. Da Sasaki, López und Serrano in Runde 18 noch ihren Boxenstopp einlegen mussten, fanden sie sich im Kampf gegen Fahrzeuge wieder, die bereits zwei Boxenstopps hinter sich hatten und versuchten, ihre Überrundung rückgängig zu machen. Zu dieser Gruppe gehörten der Australier Guy Barbara (OP_Twitchy) auf Position 9, der bereits erwähnte Roach auf Position 10, der Chilene Angel Inostroza (Veloce_Loyrot) auf Position 11 und der Amerikaner Robert Heck (SV-RobbyHeck), der das Schlusslicht bildete.

In Runde 21 kam es zu einer Reihe von Boxenstopps von López, Serrano und Drumont, sodass Miyazono sich die Führung mit 5,6 Sekunden Vorsprung zurückholen konnte, nachdem Sasaki in die Box gefahren war. Dramatisch wurde es in Runde 27, als Drumont nach seinem zweiten Boxenstopp in die Streckenbegrenzung krachte und damit alle Hoffnungen auf einen Podiumsplatz begraben musste.

Beim zweiten Boxenstopp von Miyazono überholte Serrano de Bruin und übernahm die Führung, während sein Landsmann López auf Position zwei fuhr – beide hatten noch einen Stint auf harten Reifen vor sich.

Als erster Spanier fuhr López in Runde 31 in die Box. Allerdings kehrte er mit einem Rückstand von 2,9 Sekunden auf Miyazono auf die Strecke zurück. In Runde 32 verschwand Serrano in der Box und kehrte auf Position 1 ins Rennen zurück – eine Sekunde vor Miyazono! Doch diese Führung sollte nicht lange währen, denn Serranos Reifen waren noch kalt, sodass Miyazono ihn in Runde 33 auf der Startgeraden überholen konnte. Serrano unternahm einen beherzten Versuch, um sich seine Führung zurückzuholen, doch das japanische Ass erwies sich als zu schnell und sicherte sich den Sieg und die frühe Führung in der „Nations Cup“-Saison.

Das spanische Duo José Serrano und Coque López landete auf den Plätzen 2 und 3, während der Fliegende Holländer Kaj de Bruin den 4. Platz einfuhr.

Ein überglücklicher Takuma Miyazono sagte nach dem Rennen: „Mein Tempo war gut, aber ich bekam einige Strafen, sodass ich während des Rennens schon dachte, dass ich das hier nicht gewinnen kann. Doch am Ende bin ich froh, dass ich José noch einholen konnte. Es hat mich nicht überrascht, dass er vor mir aus der Box kam, ich wusste ja, wo Coque in der Runde zuvor rausgekommen ist. José kam etwa eine Sekunde vor mir raus und ich hatte das Gefühl, dass ich ihn überholen kann. Außerdem habe ich meine Handschuhe vergessen und musste mir für dieses Rennen die von Igor ausleihen. Ich glaube, sie haben mir Glück gebracht.“

Gran Turismo World Series 2024 – Runde 1 – Nations Cup
Großes Finale – Ergebnisse

RANG Land/Fahrer ZEIT PUNKTE
1 Japan Takuma Miyazono 36'22.507 6
2 Spanien Jose Serrano +01.684 5
3 Spanien Coque López +05.678 4
4 Niederlande Kaj de Bruin +05.906 3
5 Japan Takuma Sasaki +08.184 2
6 Italien Valerio Gallo +28.755 1
7 USA Calen Roach +35.113
8 USA Robert Heck +41.215
9 Brasilien Adriano Carrazza +43.476
10 Frankreich Kylian Drumont +1'05.950
11 Chile Angel Inostroza +1'22.152
12 Australien Guy Barbara +6Laps

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