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ANEST IWATA Racing with Arnage (SGT)

SUPER GT 2023 – Runde 6 auf dem SUGO: Fraga verfolgt wagemutige Strategie, sein Team erreicht den 7. Platz und stellt neuen Saisonrekord auf

Am 16. und 17. September nahm Igor Omura Fraga an Runde 6 der „Super GT“-Serie teil und fuhr ein 300-km-Rennen auf dem Sportsland SUGO für „ANEST IWATA Racing with Arnage“.

Offizielles Qualifying

Hoffnungen und Enttäuschungen

In der vorherigen Runde auf dem Suzuka Circuit fuhr ANEST IWATA Racing auf den zehnten Platz. Das Team erzielte dabei seine bisherige Saisonbestleistung und holte sich den ersten Saisonpunkt. Fraga und sein Partner, Yuga Furutani, waren im ANEST IWATA Racing RC F GT3 unterwegs und hatten große Hoffnungen für Runde 6 auf dem SUGO. Dafür gab es zwei Gründe.

Zum einen ist der RC F GT3 perfekt für das Streckenlayout auf dem SUGO abgestimmt. In langen, schnellen Kurven neigt der ANEST IWATA Racing RC F GT3 momentan zum Untersteuern, was das Einlenken erschwert. In langsamen Kurven, die ein hartes Abbremsen erfordern, neigt das Fahrzeugheck dazu, sich aufzustellen, was zu einem unruhigen Fahrverhalten führt. Obwohl das Team große Anstrengungen unternommen hat, um diese Fahrzeugeigenschaften zu optimieren, und sich das Handling laut Fraga bereits verbessert, bleibt das Tuning des Fahrzeugs ein konstantes Problem für das Team. Zum Glück gibt es aber auf dem Sportsland SUGO nur wenige Bereiche, in denen der RC F GT3 schwächelt.

Und zum anderen hat das Team ein relativ geringes Gewichtshandicap. In der zweiten Saisonhälfte müssen stärkere Teams ihre Fahrzeuge mit „Erfolgsgewicht“* versehen. Da ANEST IWATA Racing aber erst in Runde 5 seinen ersten Punkt eingeholt hat, muss das Team nur 3 kg draufpacken.
* (Das Gewicht der Fahrzeuge wird auf der Grundlage der von den Fahrern erzielten Gesamtpunkte angepasst. In der GT300-Klasse wird das Gewicht pro Punkt um 3 kg erhöht.)

Die Hoffnungen des Teams und der Fahrer wurden jedoch im offiziellen Qualifying zunichtegemacht. Zu Beginn der Rennwoche war das Wetter auf dem SUGO unberechenbar. Kurz vor Beginn des Q1 setzt Regen ein, der sich auf der Streckenoberfläche sammelt und die Bedingungen für ein Zeitrennen extrem erschwert.

Infolgedessen schafft es Q1-Fahrer Furutani nur auf Platz 10. Da nur die besten 8 an Q2 teilnehmen können, ist das Schicksal des Teams besiegelt und es findet sich völlig unerwartet auf Platz 20 der Startaufstellung wieder.

„Wenn es trocken bleibt, haben wir noch eine Chance.“

Das Qualifying-Ergebnis ist für das Team und die Fahrer Fraga und Furutani ein herber Schlag. In den bisherigen Rennen der Saison hat das Team jedoch festgestellt, dass es bei längeren Rennen gut abschneidet. Das Team schöpft neuen Mut und geht mit der Hoffnung in den Renntag, dass sie „[...] bei trockenen Rennbedingungen noch eine Chance haben.“

Das offizielle Qualifying. Das Team kämpft mit unvorhersehbarem Wetter und einer nassen Strecke und fällt auf Platz 20 zurück. Jetzt setzt es alle Hoffnungen auf trockene Rennbedingungen.

Igor Omura Fraga und Yuga Furutani sprechen mit dem Direktor und dem Team auf der Strecke.

Das Rennen

Die Strecke ist trocken und Furutani sitzt als Erster am Lenkrad

Der Renntag beginnt. Obwohl der Himmel bewölkt ist, ist die Strecke trocken. Yuga Furutani geht als Startfahrer ins Rennen. Das Team will einen frühen Boxenstopp für einen Fahrerwechsel einlegen und Fraga den langen Rennabschnitt überlassen, um in der Schlussphase des Rennens nach vorne durchzustoßen.

Zu Beginn des Rennens fährt Furutani defensiv, um seinen 20. Platz zu verteidigen, aber sein Tempo ist gleichauf mit dem der Spitzengruppe. Er navigiert vorsichtig durch die enge Strecke auf dem SUGO, wo Überholmanöver schwierig sind, und arbeitet sich langsam Platz für Platz nach vorne.

Ein Wechsel der linken Reifen – Fraga wird auf die Strecke geschickt

Nachdem er sich bis auf Platz 15 vorgearbeitet hat, ruft das Team Furutani in Runde 26 zum Boxenstopp, bei dem nur die Vorder- und Hinterreifen auf der linken Seite des Fahrzeuges gewechselt werden. Fraga übernimmt dabei das Steuer und schießt mit dem Fahrzeug zurück auf die Strecke.

Auf dem SUGO fahren die Fahrzeuge im Uhrzeigersinn. Ein Reifenwechsel ausschließlich auf der linken Seite ersetzt nicht nur die abgefahrensten Reifen, sondern spart strategisch gedacht auch Zeit in der Box.

Kurz nachdem Fraga das Lenkrad übernimmt, ereignet sich auf der Strecke ein Unfall. Die rote Flagge wird geschwenkt und das Rennen wird unterbrochen.

„Als ich mich in den Wagen setzte, hat er stark untersteuert und es fiel mir schwer, meine Zeit zu verbessern. Als die Reifen dann langsam warm wurden und ich bereit für den Angriff war, kam die rote Flagge.“, erklärte Fraga.

Wie es das Reglement bei einer roten Flagge vorsieht, reihen sich die Fahrzeuge auf der Zielgeraden ein und warten, bis der Unfall geräumt wurde. Zu diesem Zeitpunkt sieht sich der ANEST IWATA Racing RC F GT3 auf dem 16. Platz in der GT300-Klasse. Nach der Unfallräumung läuft das Rennen wieder hinter dem Safety-Car an. Dieses verlässt die Strecke erst nach 3 Runden, um den Fahrern die Möglichkeit zu geben, ihre kalten Reifen und ihre Bremsen aufzuwärmen.

Das Team macht seinen Zug – ein erneuter Boxenstopp und Reifenwechsel

Das Team nutzt die Gelegenheit und ergreift die Initiative. Fraga wird zum zweiten Boxenstopp gerufen, um die Reifen auf der rechten Seite auszuwechseln, während das Safety-Car das Feld anführt.

„Über den Funk habe ich mitbekommen, dass das Team länger diskutiert hat. Aber wir wussten, dass wir etwas tun mussten, um uns abzusetzen, also haben wir uns letztendlich dazu entschieden.“ – Fraga

Das Team und Fraga entscheiden sich für eine gewagte Boxenstrategie. Fraga ergänzt diese Strategie mit seiner Leistung auf der Strecke.
Das Team und Fraga entscheiden sich für eine gewagte Boxenstrategie. Fraga ergänzt diese Strategie mit seiner Leistung auf der Strecke.

Obwohl Fraga im ANEST IWATA Racing RC F GT3 ein zweites Mal in die Box gefahren ist, kann er sofort zum Feld aufschließen und ins Rennen zurückkehren, ohne viel Platz hergeben zu müssen, da das Safety-Car die anderen Fahrzeuge zurückgehalten hat.

Das Rennen beginnt wieder nach Fragas 41. Runde. Dank der Strategie des Teams ist Fraga auf vier neuen Reifen unterwegs und kann ein viel höheres Tempo vorlegen. Das Team beginnt den Vorstoß nach vorne.

„Nachdem ich die frischen Reifen auf der rechten Seite bekam und wieder auf die Strecke fahren konnte, fühlte sich das Fahrzeug etwas besser an. Es kam mir so vor, als hätte mir vorne noch etwas (Haftung) gefehlt, aber ich konnte meine Zeiten verbessern und vorstoßen.“, kommentierte Fraga.

Rasant unterwegs – ein neuer Saisonrekord für das Team

Nachdem sich das Safety-Car zurückzog, waren viele Fahrzeuge an der Spitze, die noch kein einziges Mal in der Box waren. Während diese Fahrzeuge also ihren Boxenstopp ablegten, begann Fraga seinen Überholspurt. In Runde 42 rast er auf Platz 14, in Runde 47 auf Platz 13, in Runde 53 auf Platz 12 und in Runde 54 schafft er es dann auf Platz 11. Vor Fraga befinden sich nun fünf Fahrzeuge, die um den sechsten Platz kämpfen. Dabei behalten sie eine konstante Geschwindigkeit bei und so schafft es Fraga, langsam aber sicher die Lücke zu ihnen zu schließen und aufzuholen.

„Das Fahrzeug war in sehr gutem Zustand. Als ich also beim Kampf um den sechsten Platz mitmischen konnte, gab ich Gas, da ich dachte, ich könnte vielleicht zwei oder drei überholen. Ich drängte mich vor und konnte vier Fahrzeuge überholen, aber gegen Ende des Rennens führten dann meine abgenutzten Reifen zum Untersteuern. Auf dem Sportsland SUGO muss man zum Überholen direkt in der letzten Hochgeschwindigkeitskurve hinter den Vordermann fahren und versuchen, zwischen Zielgerade und erster Kurve nach vorne zu drängeln. Aufgrund des Untersteuerns konnte ich jedoch in der letzten Kurve nicht nah genug an den Vordermann herankommen. Deshalb landeten wir also auf dem achten Platz.“

Bei der anschließenden Inspektion nach dem Rennen wird eines der höher platzierten GT300-Fahrzeuge disqualifiziert, wodurch ANEST IWATA Racing offiziell auf den siebten Platz vorrückt – eine Saisonbestleistung.

„Furutani ist auf Platz 20 gestartet und hat richtig Gas gegeben, bevor er mir das Steuer überlassen hat. Ich selbst habe keine Fehler gemacht und habe jede Chance ausgenutzt, die sich mir offenbart hat.“

„Trotzdem hätte ich gerne einen besseren Platz erreicht. Das nächste Rennen findet auf Autopolis statt, das ist eine Strecke mit vielen Kurven, in die man sich ohne zu bremsen hineinstürzen kann. Ich glaube, dass wir es sehr schwer haben werden, wenn wir die Tendenz des Autos zum Untersteuern nicht in den Griff bekommen. Dafür werden die bisherigen Probleme immer deutlicher und ich wünsche mir, dass wir als Team zusammenkommen können, um das Problem zu lösen und beim nächsten Mal ein gutes Ergebnis zu erzielen. Seit dem ,World Series‘-Showdown hatte ich bisher keine Pause, aber bis zum nächsten Rennen sollte ich mir eine Auszeit gönnen können.“

Obwohl Runde 6 der Super GT anfänglich eine Enttäuschung darstellte, war sie der ultimative Strategietest für das Team und die Fahrer. Fraga hatte die Nase vorn und beendete das Rennen mit einer Saisonbestleistung. Das gesamte Team begrüßte ihn ekstatisch mit High fives in der Box.

Als Nächstes: 14. und 15. Oktober – Runde 7 der SUPER GT auf Autopolis

Fragas nächstes Rennen wird Runde 7 der „Super GT“-Serie sein, die am 14. und 15. Oktober auf Autopolis in der Präfektur Oita ausgetragen wird.

SUPER GT 2023 – Runde 6 auf dem SUGO: Höhepunkte

Sie können alle Rennen von Igor in der „Super GT“-Meisterschaft 2023 (ANEST IWATA Racing with Arnage) auf der „Igor Fraga“-Report-Seite verfolgen.