Am 9. und 10. September nahm Igor Omura Fraga mit „FANATEC-GRAN TURISMO with B-MAX“ an den Runden 13, 14 und 15 der Super Formula Lights (SFL) auf dem Okayama International Circuit teil. Er zeigte bereits zu Beginn der Trainings-Sessions am Mittwoch eine herausragende Leistung und erreichte in allen drei Hauptrennen des Wochenendes einen Podiumsplatz.

In der zweimonatigen Pause seit dem letzten Rennen wurde die Feinabstimmung des Autos enorm verbessert

Seit der letzten Runde in Fuji Anfang Juli bis zu diesem Rennwochenende sind zwei Monate vergangen. Das Team hat die Achsgeometrie (die Positionen der Aufhängungsverbindungen, die über die Reifenposition und die Ausrichtung des Chassis‘ bestimmen) auf der Basis der auf dem Fuji Speedway gesammelten Erfahrungen umfassend angepasst und zum Okayama International Circuit ein stark verbessertes Fahrzeug mitgebracht.

Man kann mit 110 % in die Kurven einfahren und behält trotzdem die Kontrolle

Die neuen Einstellungen haben auch gut mit den Feinjustierungen harmoniert, die für Igor am Rennwochenende auf der Strecke vorgenommen wurden, und das Fahrgefühl wurde weiter verbessert.

Das hatte Fraga zum neuen Setup zu sagen:

„Zu Beginn der Saison kam es mir so vor, als würde das Heck beim Anbremsen in eine Kurve abheben, und man hatte das Gefühl, nicht mehr mit dem Boden verbunden zu sein. Wenn dann noch die seitlich einwirkenden G-Kräfte hinzukamen, war das Limit schnell überschritten und das Auto brach aus. Selbst als wir Änderungen vorgenommen hatten, änderte sich manchmal wenig bis gar nichts oder es ging in eine völlig andere Richtung als erwartet, was es schwierig machte, das schlechte Fahrgefühl zu verbessern. Aber dieses Mal wurde es besser, und wenn jetzt in der Kurve seitliche G-Kräfte auf das Auto wirken, bleibt das Heck stabil und man kann die Richtung nach Belieben ändern, was es möglich macht, früher wieder Gas zu geben. In Kurven, die ich vorher nur mit 90 % durchfahren konnte, kann ich jetzt mit 110 % einfahren und habe immer noch die Kontrolle!“

Auch das Wetter war dieses Mal auf Fragas Seite. Bei den letzten vier Rennen hatte es immer irgendwann im Verlauf der Rennwoche geregnet und für nasse Streckenbedingungen gesorgt, sodass er nicht lange genug im Trockenen trainieren konnte. Aber in Okayama war die Strecke die ganze Rennwoche über trocken.

Fraga erklärte: „Dieses Mal war es komplett trocken, sodass wir die Leistung unter optimalen Bedingungen testen konnten. Ich habe das Gefühl, dass das Auto jetzt endlich perfekt abgestimmt ist.“

Bis jetzt gab es 12 Rennen bei vier Events und Fraga stand bereits zweimal auf dem Podium – er konnte ein Rennen gewinnen und wurde in einem anderen Zweiter. Diese Leistungen haben Fraga offensichtlich nicht gereicht und in Okayama zeigte er bereits zu Beginn des offiziellen Qualifyings am Samstag, dass er überzeugt ist, drei Rennen in Folge gewinnen zu können.

Das offizielle Qualifying für die Runden 13 und 14 und das Hauptrennen für Runde 13 wurden am Samstag ausgetragen. Die Ergebnisse des Hauptrennens in Runde 13 bestimmten die Startaufstellung für Runde 15 am Sonntag.

Offizielles Qualifying

Das offizielle Qualifying begann am Samstag um 10:30 Uhr. Aber im Qualifying für Runde 13 hatte Fraga mit einer veränderten Kontrollierbarkeit des Autos zu kämpfen und dieses Gefühl wirkte sich auf seine Rundenzeit aus. Deshalb beendete er das Qualifying für Runde 13 auf Platz 2.

Die Ursachen für diesen kleinen Unterschied waren eine geringfügige Änderung der Bodenhaftung aufgrund des Reifenabriebs auf der Rennstrecke während des Yaris Cups, der unmittelbar vor dem Qualifying der SFL ausgetragen worden war, und eine Änderung der Windrichtung.

„Als ich startete, hatten sich die Windrichtung und die Streckenbeschaffenheit geändert, und ich wäre zu Beginn fast in der ersten Kurve rausgeflogen. Danach habe ich mich wieder gefangen und in der nächsten Runde meine Zeit aufgestellt.“

Im offiziellen Qualifying für Runde 14, das nach einer 10-minütigen Pause begann, war Fraga ruhig und beherrscht. Er konzentrierte sich auf seine Zeitrunde, fuhr eine Bestzeit und erreichte seine erste Pole Position in dieser Saison.

Runde 13: Rennen

Runde 13 (25 Runden) wurde am Samstag, 9. September, ausgetragen: Das erste der 3 Hauptrennen an diesem Wochenende begann. Fraga, der von Position 2 gestartet war, erwischte einen guten Start, aber Shun Koide auf der Pole Position war zu Beginn etwas schneller und hielt Fraga bei der Einfahrt in Kurve 1 auf Position 2 in Schach.

Koide behielt sein Tempo anschließend bei und konnte den Abstand zu Fraga immer weiter ausbauen. Fragas Tempo war ebenfalls sehr gut und er setzte sich immer weiter von Platz 3 und dem restlichen Feld ab, doch er konnte bei Koides Tempo nicht mithalten und passierte die karierte Flagge als Zweitplatzierter.

So landete Fraga zum zweiten Mal auf Platz 2 – zuletzt gelang ihm das in Runde 4 auf der Strecke Sportsland SUGO. Mit einem guten Gefühl bei dem Auto bereitete sich das Team auf die Runden 14 und 15 am folgenden Tag vor.

Runde 14: Rennen

Runde 14 (18 Runden) wurde am Sonntag, 10. September, ausgetragen: Der Himmel über dem Okayama International Circuit war wolkenlos und das Hauptrennen begann um 8:50 Uhr. Fraga startete auf der Pole Position.

Er fuhr mit einem neuen Satz Reifen auf das Starterfeld, den er sich aufgespart hatte, um eine Chance auf den Sieg zu haben.

Fraga erwischte einen guten Start, aber Koide, der von Position 2 gestartet war, beschleunigte besser und Fraga musste Koide bei der Einfahrt in Kurve 1 innen eine halbe Fahrzeuglänge vorbeilassen und fiel auf Position 2 zurück.

„Der Start war gar nicht schlecht, aber Koide hat besser beschleunigt und konnte vorbeikommen.“, sagte Fraga.

Die Rennstrecke des Okayama International Circuit ist äußerst schmal, was sie zu einem technisch anspruchsvollen Parcours mit 13 Kurven von unterschiedlicher Größe macht. Überholen ist hier extrem schwierig und ein Fahrzeug der Super Formula Lights mit sensiblen Aerodynamikeigenschaften wird schnell instabil, sobald es einem vorausfahrenden Fahrzeug zu nahe kommt. Dadurch hatte Fraga große Probleme, sich Koide zu nähern.

In der Folge blieb Koide wie am vorangegangenen Tag in Führung, und Fraga beendete das Rennen über 18 Runden auf Platz 2.

Runde 15: Rennen

Das Team vermutete, dass die Ursache dafür, dass man zwei Rennen in Folge im Startsprint gegen Koide verloren hatte, ein Problem mit dem Auto sein könnte, und begann unmittelbar nach dem Rennen mit einer gründlichen Inspektion. Dabei fanden sie ein Problem mit der Kupplung, das verantwortlich gewesen sein könnte, und beschlossen, sie vor Runde 15 am Nachmittag auszutauschen.

Ohne die Zeit für gründliche Checks (normalerweise würde man keine brandneue Kupplung einbauen und sofort ein Rennen fahren) traf das Team eine mutige Entscheidung: Man wollte alles auf eine Karte setzen und versuchen, Igors offensichtliches Tempo mit einem Sieg zu vergolden.

Die Startaufstellung für Runde 15 (18 Runden) wurde über das Endergebnis von Runde 13 ermittelt, wodurch Fraga in der Startaufstellung wieder auf Position 2 landete. Wie sich herausstellte, hatte das Team mit seiner Einschätzung der Kupplung goldrichtig gelegen. Fraga kam dieses Mal schnell von der Startlinie weg und setzte sich sofort hinter Koide auf der Pole Position. Schon auf der Gegengeraden der Eröffnungsrunde lag Fraga dicht in Koides Windschatten.

Koide fuhr auf der Innenseite auf die Haarnadelkurve am Ende der Gegengeraden zu. Fraga fuhr nach außen und lag mit Koide gleichauf, so dass er beim Anbremsen knapp vor ihm lag.

Koide wählte jedoch eine Linie, um die Revolver-Linkskurve von der Innenseite der Haarnadelkurve aus anzufahren. Fraga kam auf der Außenseite der Kurve von der Ideallinie ab und geriet mit einem Rad ins Streckenbett.

Das führte dazu, dass Koide am Eingang zur Revolver-Kurve wieder die Nase vorn hatte und verhinderte, dass Fraga in Führung ging. Anschließend hatte Fraga auf dem Okayama International Circuit die gleichen Probleme beim Überholen wie in den Runden 13 und 14, die es schwer machten, an Koide vorbeizukommen.

In Runde 16 kam es dann zu einem Safety-Car-Einsatz (SC), der Fragas letzte Chance sein würde. Allerdings ging das Rennen nur über 18 Runden und endete ohne einen Neustart. Fraga landete zum dritten Mal hintereinander auf Platz 2.

Das frustrierendste Wochenende des Jahres

Fragas Kommentar zu dieser Rennwoche:

„Dieses Wochenende war das beste in diesem Jahr, aber es war auch das frustrierendste. Ich habe bisher extrem viel vom Team verlangt, aber das Team hat mir zugehört und seinen Einsatz verstärkt, sodass ich mich wirklich voll auf das Rennen konzentrieren konnte. Ich bin einfach frustriert, dass ich ihre Erwartungen dieses Mal nicht erfüllen konnte. In Runde 15 lag ich einen Moment lang vorn und habe versucht, meinen Platz zu behaupten. Ich hatte aber nicht genug Platz und musste deshalb zurückstecken. Wir haben nur noch eine Rennwoche in dieser Saison vor uns, aber mit dem Gefühl, das wir jetzt haben, möchte ich dafür sorgen, dass wir beim nächsten Event als Team Ergebnisse einfahren.“

Fraga belegte in den Runden 13, 14 und 15 dreimal hintereinander den 2. Platz. Mit den „Pole Position“-Punkten aus Runde 14 konnte er sich so 22 Punkte in der Serie sichern und erhöht seine Gesamtpunktzahl in dieser Saison auf 47 Punkte. Damit liegt Igor in der aktuellen Wertung auf Platz 4. Ohne die Teilnehmer, die direkt von einem Automobilhersteller unterstützt werden, liegt Fraga an der Spitze aller privaten Teams.

Als Nächstes: 16. und 17. September – Runde 6 der SUPER GT auf dem SUGO

Fragas nächstes Rennen ist die 6. Runde der „Super GT“-Serie, die auf der Strecke Sportsland SUGO in der Präfektur Miyagi ausgetragen wird. Wir können uns auf weitere spannende Rennen freuen, die den Schwung des ersten Podiumsplatzes in Suzuka in der vorherigen Runde mitnehmen.

Super Formula Lights OKAYAMA (Runden 13 – 15): Höhepunkte

Sie können alle Rennen von Igor in der „Super Formula Lights“-Meisterschaft 2023 (FANATEC-GRAN TURISMO with B-MAX) auf der „Igor Fraga“-Report-Seite verfolgen.