Eröffnungsrunde der SUPER GT 2023 in Okayama: Igor Omura Fraga feiert sein Debüt bei der Super GT!
Bei der ersten Runde der SUPER GT Series auf dem Okayama International Circuit am 15. und 16. April feierte Igor Omura Fraga sein mit Spannung erwartetes Debüt bei der Super GT.
Die Super GT ist eine der bekanntesten Rennserien in Japan, an der kommerzielle GT-Fahrzeuge teilnehmen. Die Rennautos werden je nach Grad der Modifikation in die Klassen GT500 und GT300 unterteilt.
Mit der Erfahrung von der Weltbühne in die Herausforderung der Super GT
Igor Fraga nahm bis 2020 als Teil des Red Bull Jr. Teams an der FIA-F3-Europameisterschaft teil. Im selben Jahr gewann er außerdem die Formelsport-Meisterschaft in der Toyota Racing Series. 2022 ist er nach Japan umgezogen, um dort weitere Rennsportmöglichkeiten zu verfolgen.
„Im Herbst letzten Jahres war ich nicht in der Lage, meine Aktivitäten für 2023 festzulegen, und war besorgt, was ich tun sollte. Aber ein Freund, den ich durch Gran Turismo kennengelernt hatte, stellte mir ANEST IWATA Racing vor, wodurch die Dinge plötzlich ins Rollen kamen.“
Igor Omura Fraga wurde am 26. September 1998 in der Stadt Kanazawa in der Präfektur Ishikawa als Sohn eines brasilianischen Vaters und einer japanisch-brasilianischen Mutter zweiter Generation geboren. Sein Vater, der ein leidenschaftlicher Autofan ist, versuchte, Igor mit dem Kartfahren vertraut zu machen, als er 3 Jahre alt war. In diesem Alter war es für Igor jedoch noch nicht möglich, ein Rennkart zu steuern, also entschied er sich, ihn mit dem damals erhältlichen „Gran Turismo 3“ virtuell üben zu lassen.
Der dreijährige Igor lernte in Gran Turismo 3 den Umgang mit dem Lenkrad, dem Gaspedal und der Bremse kennen und gab so sein Debüt in der Welt der Rennkarts. Er begnügte sich nicht damit, in einem Kart um die Strecke zu rasen, sondern fuhr auch zu Hause in Gran Turismo weiter. Auf diese Weise verfeinerte er durch Rennen in der realen und in der virtuellen Welt weiter seine Fähigkeiten.
„Letztes Jahr, als ich ANEST IWATA Racing zum ersten Mal besuchte, war ich überrascht, dass sich dort jemand an mich aus meiner Zeit als Kartfahrer erinnerte. Es gab auch Leute, die wussten, dass ich in den FIA Gran Turismo Championships gewonnen hab, und die mich dafür sehr schätzten. Von da an nahm die Geschichte ihren Lauf, und ich konnte einen Startplatz für die Super GT Series und die „Super Formula Lights“-Meisterschaft 2023 ergattern.“
Fraga nimmt an der GT300 Klasse der Super GT teil
Fraga hat für diese Saison einen Vertrag mit ANEST IWATA Racing, einem brandneuen Team, das in diesem Jahr in der GT300-Klasse gestartet ist. Fragas Fahrpartner sind Yuga Furutani (2. Fahrer), der bis 2022 an der Super Formula Lights teilnahm, und der Titelträger der japanischen Formel-Regionalmeisterschaft 2022, Miki Koyama (3. Fahrer). Damit ist dies ein völlig neues Team mit Fraga, Furutani und Koyama, die alle Neulinge in der Super GT sind.
Die erste Runde fuhren Fraga und Furutani im ANEST IWATA Racing RC F GT3. Dieser Rennwagen basiert auf dem serienmäßigen „Lexus RC F“ und wurde so modifiziert, dass er dem FIA-GT3-Reglement entspricht. Neben Verstärkungen des Rahmens für hohe Geschwindigkeiten und eines Tunings der Aufhängung wurde er auch mit Kotflügelverbreiterungen und anderen aerodynamischen Bauteilen ausgestattet.
Mit den Teammitgliedern Miki Koyama (Mitte) und Yuga Furutani (rechts) den Sieg im Visier
Die Fahrerkombination Fraga und Furutani im ersten Rennen
Chaotische Ereignisse beim Debütrennen der Super GT
Die erste Runde der Super GT Series, die gleichzeitig Fragas erstes Rennen in Japan war, wurde von schlechtem Wetter begleitet. Das offizielle Qualifying am Samstag fand bei schwierigen, nassen Wetterbedingungen statt, aber ANEST IWATA Racing schaffte es, sich in der GT300-Klasse mit dem 7. Platz in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Solange sie unter die ersten zehn Plätze gelangten, könnten sie Punkte für die Meisterschaft sammeln.
Während des letzten Rennens am Sonntag verschlechterte sich das Wetter jedoch nur noch: Die Super GT ist ein Rennen, bei dem jeweils zwei Fahrer die erste oder die letzte Hälfte des Rennens im selben Auto bestreiten. In diesem Rennen war Furutani der 1. Fahrer, aber gerade als das Rennen begann, fing es an zu regnen, und der Zustand der Strecke verschlechterte sich rapide. Es gab gelbe Flaggen wegen Unfällen auf der Strecke und sogar eine Unterbrechung durch ein Safety-Car (SC), wodurch sich die Ereignisse stark von einem normalen Rennen unterschieden.
Das Team war zunächst davon ausgegangen, dass sich der Regen nicht verschlimmern würde, aber in Wirklichkeit wurde er viel stärker als zunächst angenommen. Infolgedessen verlief die Reifenwechselstrategie nicht nach Plan, was leider zu Positionsverlusten führte.
Das Wetter erholte sich zwar kurzzeitig, aber als Fraga das Steuer zur zweiten Hälfte übernahm, verschlechterte es sich wieder. Es kam zu einer weiteren Unterbrechung mit gelben Flaggen über die gesamte Strecke sowie Safety-Cars, und schließlich wurde das Rennen aufgrund des schlechten Wetters vorzeitig beendet. Fraga war gezwungen, das Rennen zu beenden, ohne eine der verlorenen Positionen zurückerobern zu können.
ANEST IWATA Racing beendete das Hauptrennen auf dem 12. Platz und konnte somit keine Punkte für die Meisterschaft sammeln, da diese nur für die ersten 10 Plätze verliehen wurden. Fraga, der bei seinem ersten Rennen in Japan die Eröffnungsrunde der Super GT unter chaotischen Bedingungen absolvierte, sagte über das Rennen Folgendes:
„Natürlich wollte ich mehr fahren. In diesem Rennen konnte ich am Ende nur etwa 10 Runden fahren. Letztlich hatten die Teams, die bei den wechselnden Bedingungen mit ihrer Strategie ein Risiko eingegangen sind, die richtige Wahl getroffen. Für mich war es nach zweieinhalb Jahren wieder die erste Teilnahme am Rennsport, und ich bin sehr glücklich, dass ich im Herkunftsland meiner Mutter mein Renndebüt geben konnte. Außerdem bin ich froh, dass ich das schwierige Rennen sicher beenden konnte. Aber das komplizierte Wetter führte dazu, dass das Rennen vorzeitig abgebrochen werden musste und wir nicht die gewünschten Punkte einfahren konnten, sodass ich das Ergebnis mit gemischten Gefühlen betrachte. Ich hoffe, dass wir in der zweiten Runde auf dem Fuji Speedway am 3. und 4. Mai wirklich alles geben können.“