Super Formula Lights SUZUKA (Runden 7 – 9): Fraga schlägt sich trotz Schwierigkeiten wacker und fährt die schnellste Runde
Igor Fraga ist der erste Gewinner der Gran Turismo World Series und ein Fahrer, der weiterhin an echten Motorsportwettbewerben auf der ganzen Welt teilnimmt, darunter auch in der F3. In dieser Saison hat er seinen Schwerpunkt nach Japan in die „Super GT300“-Klasse und die „Super Formula Lights“-Serie verlegt. Dies ist ein Bericht über seine jüngsten Leistungen.
Am 1. und 2. Juli nahm Igor Omura Fraga mit „FANATEC-GRAN TURISMO with B-MAX“ an den Runden 7, 8 und 9 der Super Formula Lights (SFL) auf dem Suzuka Circuit in der Präfektur Mie teil.
Fraga konnte bereits in Runde 6 auf dem Sugo seinen ersten Erfolg feiern und von seinen vorherigen Erfahrungen auf dem Suzuka Circuit im Super GT profitieren. Angesichts seiner SFL-Testrennen und seiner virtuellen Erfahrung auf der Strecke startete das Team zuversichtlich in die Rennwoche.
Ungewisser Start ins Qualifying durch schwankende Zeiten
Das Training am Donnerstag und Freitag stand unter keinem guten Stern für das Team. Die Zeiten lagen über eine Sekunde hinter denen der Spitzenfahrer. Fraga und sein Team gingen immer wieder in die Box, um an den Einstellungen zu feilen, doch nichts schien ihre Situation zu verbessern. So sah das Team am offiziellen Qualifying am Samstag einer ungewissen Zukunft entgegen.
„Das Auto wurde jedes Mal schneller. Als wir dann unseren letzten Check am Freitagnachmittag durchführen wollten, fing es plötzlich an zu regnen, also konnten wir nicht auf die Strecke und auch nichts überprüfen. Also, habe ich einfach gebetet, dass es auch beim Qualifying regnen wird. Wie bei unserem letzten Trainingsdurchlauf am Freitag“, erklärte Fraga.
Am nächsten Tag stand dann auch das offizielle Qualifying für die Runden 7 und 8 an. Im Gegensatz zum Vortag war die Strecke aber komplett trocken. Das Team bereitete das Fahrzeug für das Zeitrennen vor und schickte Fraga dann auf die Strecke.
Während sich die meisten Fahrer dazu entschieden ihre Boxenrunde und dann eine zusätzliche Warm-up-Runde vor dem Zeitrennen zu fahren, beschloss Fraga, zwei Warm-up-Runden hinzulegen, um ein richtiges Gefühl für seine Reifen zu entwickeln.
Bei seiner ersten Runde erreichte er mit 1:54,567 die siebtschnellste Zeit. Im weiteren Verlauf des Zeitrennens konnte er eine Zeit von 1:54,184 aufstellen und beendete das erste Qualifying somit auf Position 3.
„Am Samstag war es deutlich kühler als am Vortag. Also wollte ich sicherstellen, dass ich die Reifen gut aufwärmte, und bin zwei Warm-up-Runden gefahren. Ich weiß nicht wirklich, ob das gut war, aber ich konnte eine gute Zeit aufstellen, also bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.“
Plötzliche Probleme mit dem Getriebe
Nachdem er seine Zeit aufgestellt hatte und auf dem Weg zurück in die Box war, erlitt Fragas Fahrzeug einen Getriebeschaden. Er rollte langsam in die Box und das Team arbeitete sofort daran, das Fahrzeug wieder fit zu machen, denn sie hatten nur 10 Minuten Zeit, bevor das Qualifying für Runde 8 startete.
Leider konnte das Team den Fehler in der kurzen Zeit nicht beheben und deswegen sah sich Fraga gezwungen, beim Qualifying für Runde 8 auszusetzen. Deswegen startete er in Runde 8 auch auf der letzten Position.
Am Samstagnachmittag kurz vor Start von Runde 7 fing es dann an zu regnen. Angesichts der nassen Bedingungen entschieden sich dann die meisten Fahrer für die Trockenreifen.
Rennen der Runde 7: Fehltritte sorgen für Reue, aber führen zur schnellsten Runde
Da Fraga aufgrund von mechanischen Problemen nicht am Qualifying für Runde 8 teilnehmen konnte, hatte er noch einen Satz neue Reifen, welche er allerdings für das Rennen der Runde 9 aufheben musste. In diesem Rennen starteten alle Fahrer mit den Reifen aus dem Qualifying, und Fraga nahm dabei beim Start Position 3 ein.
Fraga legte einen langsamen Start hin und lies sich in Kurve 1 von Seita Nonaka und in Kurve 2 von Iori Kimura überholen. Als er versuchte aufzuholen, konnte Frage sich bei der Einfahrt in die S-Kurven auf der Innenseite von Kimura platzieren und fast seine Position zurückerobern, fuhr dabei aber in Kimuras Fahrzeug. Fraga verlor die Kontrolle und krachte erneut in Kimura, wodurch beide Fahrzeuge von der Strecke abkamen.
„Ich habe am Anfang einen Fehler gemacht. Ich wollte zum Feld aufschließen, aber die Strecke war nass und einige der Fahrer hinter mir hatten Regenreifen. Da ging es echt um alles. Ich bin ein zu großes Risiko eingegangen und war zu aggressiv, das war wirklich unnötig. Ich hatte eigentlich eine gute Ausgangsposition auf Position 3, deshalb bin ich wirklich frustriert mit mir selbst“, so Fraga über die Ereignisse.
Nachdem er von der Strecke abgekommen war, kehrte Fraga schließlich mit hohem Zeitverlust ins Rennen zurück. Vor seiner Weiterfahrt fuhr er erst in die Box, um zu den Regenreifen zu wechseln. Da er keine Hoffnung mehr hatte, seine Position zurückzuerobern, entschied er sich, seine kalten Regenreifen zu nutzen und die schnellste Runde zu fahren, um sich einen einzigen Meisterschaftspunkt zu sichern. Wie erhofft, schaffte es Fraga, die schnellste Runde zu fahren. Und obwohl er nach nur 6 Runden das Rennen beendete, konnte er sich einen einzigen, aber wertvollen Meisterschaftspunkt einholen.
Rennen der Runde 8: Trotz schlechter Startposition und Reifenproblemen fährt Fraga im Feld nach vorne
Am Sonntagmorgen stand das Rennen der Runde 8 an und Runde 9 wurde danach am Nachmittag ausgetragen. Im Gegensatz zum Rennen am Vortag war der Himmel den ganzen Tag über klar.
Da er am Qualifying für Runde 8 wegen mechanischer Schwierigkeiten nicht teilnehmen konnte, stand Fraga im Starterfeld auf der elften Position. Nach einem geschickten Start konnte er sich schnell auf Position 10 vorarbeiten. Fraga hielt sich jedoch mit der Jagd auf Position 9 zurück, weil er erst die schnellste Runde des Rennens fahren wollte, bevor seine Reifen komplett abgenutzt waren.
Nach drei rasanten Angriffsrunden waren Fragas Reifen schneller abgewetzt, als er erwartet hatte. Ihm wurde schnell klar, dass die schnellste Runde nicht mehr möglich war, und entschloss sich seine Taktik zu ändern und Angriff auf Position 9 zu machen.
„Runde 8 habe ich als Letzter begonnen. Ich dachte, es wäre quasi unmöglich, unter die Top 6 zu gelangen und mir so Punkte zu sichern. Beim Rennstart behielt ich den Abstand zwischen mir und dem Fahrer vor mir im Auge und peilte die schnellste Runde an. Allerdings waren die Fahrer vor mir nicht so schnell und ich holte immer wieder auf, sodass ich keine Zeit einfahren konnte. Suzuka setzt den Reifen wirklich zu. Wenn man in den ersten drei Runden keine gute Zeit einbringen kann, hat man danach kaum noch eine Chance [seine Zeit zu verbessern]. Also habe ich sofort meine Taktik geändert und versucht, meine Position zu verbessern.“
In der Mitte des Rennens, in Kurve 1 von Runde 5, überholte Fraga die Nummer 10, Yuui Tsutsumi, und sicherte sich so Position 9, bevor er einen Angriff auf die Nummer 4, Togo Suganami, startete, dem Sieger von Runde 7. Mit jeder Runde verringerte sich der Abstand zwischen ihnen und in Runde 8 waren die beiden dann dicht beieinander.
Als sie sich jedoch näherkamen, bemerkte Fraga, dass die Luftverwirbelungen des vor ihm fahrenden Fahrzeugs ungünstig für ihn waren, und hielt sich mit dem Überholen zurück. So beendete er Runde 8 auf Position 9.
Rennen der Runde 9: Fraga kämpft sich hart von den hinteren Plätzen nach vorne und wird so Siebter
Am Sonntagnachmittag stand die letzte Veranstaltung der Rennwoche an, Runde 9. Fraga ging mit einem neuen Satz an Reifen an den Start, den er sich für dieses Rennen aufgehoben hatte. Laut den SFL-Regeln wird die Startaufstellung für das letzte Rennen am Sonntag durch das Ergebnis des Samstagsrennens bestimmt. Fraga war in Runde 7 ausgeschieden, also startete er somit in Runde 9 auf der letzten Position.
Als das Rennen startete, setzte Fraga zum Angriff an und konnte seine Position in der ersten Runde um zwei Plätze verbessern. Auch in Kurve 1 von Runde 3 und der letzten Kurve von Runde 4 setzte er zum Überholen an und konnte sich so bereits zu Beginn auf Position 8 vorkämpfen. Fraga behielt sein Tempo bei und gegen Ende des Rennens hatte er zum Mittelfeld aufgeschlossen, wo er sich in einem Gedränge von fünf Fahrzeugen wiederfand, die alle um Position 4 kämpften.
In der letzten Runde musste eins der Fahrzeuge aufgrund von mechanischen Problemen aus dem Rennen aussteigen. So konnte Fraga eine Position aufholen und beendete Runde 9 auf Position 7.
„Viele der Spitzenfahrer nutzten ihre bereits abgefahrenen Reifen aus Runde 7 und 8. Also entschied ich mich, meine noch neuen Reifen auszunutzen, um im Feld voranzukommen, und gab von Anfang an Vollgas. Ich bin aus der letzten Position ins Rennen gestartet, habe mir aber keine Chance entgehen lassen und so oft wie möglich überholt, sodass ich alles in allem eine gute Position erreichen konnte.“
„Leider konnte ich keine Meisterschaftspunkte ergattern, aber ich finde, es war trotzdem kein schlechtes Rennen. Im Endeffekt konnte ich zum Spitzenfeld aufschließen. Vom Tempo her war ich schneller. Allerdings waren die Vorderreifen an meinem Auto auch nicht mehr so gut, sodass ich durch großen Abtrieb an der Front nicht weiter nach vorne fahren konnte. Es war eine harte Rennwoche mit vielen Höhen und Tiefen.“
Als Nächstes: Runden 10 – 12 der SFL am 15. und 16. Juli am FUJI
Da Fraga mit Suzuka bereits vertraut war, hätte er sich leicht ein paar Meisterschaftspunkte einfahren können, doch am Ende des Wochenendes konnte er nur einen Punkt für die schnellste Runde erlangen. Nach neun Runden liegt Fraga in der Gesamtplatzierung nun auf Platz fünf mit insgesamt 22 Punkten. Sein nächstes Rennen wird in zwei Wochen stattfinden bei den Runden 10 – 12 der Super Formula Lights am 15. und 16. Juli auf dem Fuji Speedway in der Präfektur Shizuoka.